(Motorsport-Total.com) – Im Februar feierte Marc Marquez seinen 31. Geburtstag. Der achtmalige Weltmeister zählt mittlerweile zu den routiniertesten Piloten in der MotoGP.
Das sensationelle Debüt von Pedro Acosta und die ständigen Vergleiche mit Marc Marquez‘ Aufstieg in die Königsklasse vor elf Jahren verdeutlichen, dass die Startnummer 93 ein neues Kapitel der Karriere aufgeschlagen hat. Marc Marquez ist sich bewusst, dass er Erfahrung und Speed kombinieren muss, um sich durchzusetzen.
„Es gibt eine jüngere Generation mit einem anderen Fahrstil“, stellt Marc Marquez fest. Als Marquez in der Saison 2013 die MotoGP im Sturm eroberte, etablierte er gleichzeitig einen neuen Stil. Die routinierten Piloten adaptierten das, was Marquez tat.
„Ich verwendete damals den Ellbogen und jetzt sie schleifen mit den Schultern. Das sind Fahrer wie Jorge Martin und Pedro (Acosta). Es gibt viele Fahrer, die ihre Körper sehr aktiv einsetzen“, erkennt Marquez.
Doch der aggressive Fahrstil der neuen Generation ist keine Voraussetzung, um in der modernen MotoGP schnell zu sein. Unterschiedliche Fahrstile führen zum Erfolg. „Aleix Espargaro ist super schnell, obwohl er einen sehr klassischen Fahrstil hat. Man muss sich anpassen und zusammen mit seinem Team versuchen, das Maximum herauszuholen“, beschreibt Marquez.
Marc Marquez lernte von Rossi, Lorenzo und Pedrosa und jetzt von Acosta
Als die Startnummer 93 in der MotoGP debütierte, waren viele große Namen aktiv. „Als ich mit 20 Jahren hier debütierte, lernte ich sehr viel von Valentino (Rossi), (Jorge) Lorenzo und (Dani) Pedrosa. Jetzt muss ich von den jungen Fahrern lernen, die sehr schnell sind“, bemerkt Marquez.
Fühlt er sich alt? „Ich habe das Gefühl, viel Erfahrung zu haben (lacht; Anm. d. Red.)“, weicht er der Frage bewusst aus. „Ich habe das Gefühl, dass es erst zwei Tage her ist, als ich der 20-Jährige war, der mit Legenden wie Valentino, Lorenzo und Dani kämpfte. Jetzt ist das Gegenteil der Fall.“
„Es ist eine neue Erfahrung, doch ich genieße es“, beschreibt Marquez. „Es ist ein normaler Prozess im Sport. Jeder hat seine Ära und dann kommen Schritt für Schritt neue Fahrer und neue Talente dazu, die einen heraus drängen.“
Der pure Speed der Startnummer 93 allein reicht nicht mehr aus
„Ich verfüge über mehr Erfahrung. Doch als ich jünger war, hatte ich kein so großes Bewusstsein für das, was ich tue“, vergleicht Marquez. „Jetzt gehe ich etwas konservativer an die Sache heran und nutze meine Erfahrung.“
Vom puren Speed her hat Marquez seinen Höhepunkt überschritten. „Ich werde nicht schneller sein als früher“, bestätigt er. „Wenn man jung ist, dann hat man dieses Quäntchen mehr. Doch man kann und muss seine Erfahrung nutzen.“
Die jungen Talente aus der Moto2 müssen beim Umstieg zur MotoGP-Maschine viele Dinge lernen. Purer Speed führt nicht immer zum Erfolg. „Wir haben es bei vielen Fahrern gesehen, dass sie zu Beginn sehr schnell sind, weil sie hohe Kurvengeschwindigkeiten fahren“, erkennt Marquez.
„Nach einigen Rennen ändert sich das und die Kurvengeschwindigkeiten werden langsamer, weil man die Reifen besser kontrolliert. Das ist ein Teil der Umstellung“, beschreibt der achtmalige Weltmeister.
Text von Sebastian Fränzschky
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