(Motorsport-Total.com) – Ducati-Pilot Luca Marini zeigt in seinem zweiten Jahr in der MotoGP eine ansteigende Formkurve.
Vor der Sommerpause holte der VR46-Fahrer in Mugello, Barcelona und am Sachsenring drei Top-6-Resultate in Folge. Zudem stand er sowohl in Argentinien, als auch in Mugello als Dritter in der ersten Startreihe.
Nach elf von 20 Saisonrennen hat Marini schon mehr Punkte gesammelt, als in der kompletten Saison 2021. 52:41 lautet die Zwischenbilanz, die in der Endabrechnung wohl noch wesentlich deutlicher ausfallen wird. Doch Marini sind die Fortschritte in diesem Jahr nicht alleine gelungen. Auch Halbbruder Valentino Rossi hat laut Marini einen Einfluss.
„Vale sieht alles von außerhalb der Strecke, denn im vergangenen Jahr ist er noch selbst gefahren. Er kennt die Reifen. Niemand [von außerhalb] kennt die sonst. Dadurch kann er alles erkennen. Er sieht, was das Bike am Kurveneingang und -ausgang macht“, erklärt er.
Valentino Rossi „sieht alles von außerhalb der Strecke“
Marini weiter: „Natürlich sieht er auch die verschiedenen Linien, aber das ist für uns Fahrer auch leichter zu erkennen. Aber er versteht, wie das Motorrad funktioniert und wie der Fahrer auf dem Bike arbeitet. Er gibt uns viel Feedback, denn er kann alles sehen.“
Rossi fungiert also bei seinen sporadischen Besuchen im MotoGP-Fahrerlager gerne mal als Riding-Coach für seinen Halbbruder. Ein Dauergast ist der neunfache Weltmeister jedoch nicht, schließlich hat er in diesem Jahr als GT3-Rennfahrer in der GT-World-Challenge Europe ein neues Abenteuer im Motorsport begonnen.
Rossi erlebt in der GTWC kein einfaches Debütjahr, auch wenn er mit seinem belgischen WRT-Teamkollegen Frederic Vervisch in diesem Jahr schon zwei fünfte Plätze eingefahren hat: Beim 1.000-Kilometer-Rennen von Le Castellet mit Audi-Pilot Nico Müller, und im zweiten Sprintrennen auf seiner Heimstrecke in Misano.
Luca Marini: Externe Leute „kennen die MotoGP nicht“
Der Doktor scheint über ein besonderes Gespür und Einfühlungsvermögen zu verfügen. Denn alles, was er erkennt, würden auch die aktuellen MotoGP-Piloten erkennen, „wenn wir auf dem Motorrad sitzen und auf der Strecke unterwegs sind“, sagt Marini.
„Aber das Besondere ist, dass er diese Dinge auch von außerhalb der Rennstrecke erkennt. Das ist unglaublich! Es ist unmöglich für andere Leute, solch ein Feedback zu geben. Sie kennen die MotoGP nicht, sie wissen nichts über die Elektronik und die Reifen.“
Rossi hat nach der MotoGP-Saison 2021 zwar seine Karriere als Motorrad-Rennfahrer beendet. Im MotoGP-Zirkus ist er dennoch mit seinem eigenen Team präsent. In der Königsklasse fahren mit Marini und Marco Bezzecchi zwei Fahrer für die Mannschaft des Doktors, die er selbst jahrelang in seiner Akademie ausgebildet hat.
Text von Tobias Ebner, Co-Autor: Matteo Nugnes
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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