(Motorsport-Total.com) – Seit der Saison 2009 ist Jonathan Rea Stammfahrer in der Superbike-WM. Mit 377 Rennteilnahmen ist Rea einer der absoluten Routiniers im Feld. Am 2. Februar feiert der Rekord-Weltmeister seinen 36. Geburtstag.
Vertraglich ist Rea noch bis Ende 2024 an Kawasaki gebunden. Ist das Reas finaler Vertrag oder kann sich Kawasaki auch nach der WSBK-Saison 2024 noch auf die Dienste des Briten verlassen?
„Ich will nicht sagen, dass das mein letzter Vertrag ist. Aber ich will in fünf Jahren nicht mehr hier sein“, erklärt Rea gegenüber ‚Bikesportnews‘ mit Blick auf seine Karriere und fügt hinzu: „Ich will abtreten, solange ich noch konkurrenzfähig bin und solange es mir noch Spaß macht. Bisher gab es noch keine Momente, in denen ich daran gedacht habe, abzutreten.“
Die einstigen Weggefährten verlassen die WSBK-Bühne
Mit Chaz Davies und zuletzt Eugene Laverty verließen bereits einige Weggefährten die Superbike-WM und konzentrierten sich auf das Leben nach der WSBK. „Wenn ich ein engeres Verhältnis mit Chaz gehabt hätte, dann hätte ich ihn fragen können, wie er sich zu seinem Rücktritt entschieden hat“, bemerkt Rea.
„Vielleicht entwickelt es sich. Vielleicht kommt es aber auch schlagartig. Ich habe noch zwei Jahre mit Kawasaki vor mir. Darauf bin ich voll konzentriert“, stellt der WM-Dritte der abgelaufenen WSBK-Saison klar.
Was Jonathan Rea motiviert und antreibt
Auch nach sechs WM-Titeln, 118 Laufsiegen und 245 Podestplätzen ist Rea noch hungrig auf weitere Erfolge. „Es geht jetzt darum, die eigenen Erwartungen zu erfüllen“, erklärt der Rekord-Champion mit Blick auf seine Motivation.
Besonders die Momente, in denen er besiegt wurde, sorgten für neuen Antrieb. „Die Saison 2019, als Alvaro (Bautista) kam und mich in den ersten Rennen mit 15 Sekunden Vorsprung besiegte, war ein großer Weckruf. Man muss schwierige Momente akzeptieren können. Ich ging sehr gut damit um“, erinnert sich Rea, der die WM drehen konnte und Titel Nummer fünf sicherstellte.
Die Saison 2022 war das bisher schwierigste Jahr als Kawasaki-Pilot. Doch auch wenn Rea nur WM-Dritter wurde, konnte er sich konstant im Spitzenfeld behaupten. Das sorgt für Motivation.
Kawasaki muss aktiv nach einem neuen Aushängeschild suchen
„Ich wurde in diesem Jahr nicht besonders oft deutlich besiegt. Selbst wenn ich hinter Alvaro und Toprak (Razgatlioglu) Dritter wurde, dann hatte ich oft erst gegen Rennende den Anschluss verloren. Es gibt also Grund für Optimismus“, erklärt er.
„Es ist sehr motivierend, wenn man die Chance hat, zu gewinnen. Es ist wie eine Droge. Sobald man gewonnen hat, dann will man dieses Gefühl nicht mehr missen. Das Problem ist, dass dieses Gefühl nicht lange anhält. Es geht ziemlich schnell weg“, berichtet der Kawasaki-Pilot.
Seit dem Beginn der Karriere richtete Rea sein Leben auf den Sport aus. „Man stellt sein Leben auf das alles ein und opfert sehr viel. Man Investiert viel harte Arbeit, um es zu schaffen. Doch ich kenne es nicht anders. Seit meinem Debüt in der Saison 2009 war es ein harter Kampf“, blickt Rea zurück.
Ein mögliches Karriereende wäre für Arbeitgeber Kawasaki ein großer Rückschlag. Teamkollege Alex Lowes befindet sich ebenfalls im Herbst seiner Karriere. Ein junges Talent hat Kawasaki aktuell nicht in der Pipeline.
Text von Sebastian Fränzschky
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