(Motorsport-Total.com) – Mit drei Fahrern in den Top 10 bestätigte Honda beim Grand Prix von Argentinien den Aufwärtstrend.
Johann Zarco ließ als Sechster aufhorchen. Joan Mir und Luca Marini belegten nach der Disqualifikation der Trackhouse-Aprilia von Ai Ogura die Plätze neun und zehn.
Speziell Mir kämpfte in der Verfolgergruppe mit Fahrern von KTM sowie mit der Aprilia von Ogura. Vor allem auf der langen Geraden Richtung Haarnadelkurve 5 wurde dabei ersichtlich, dass die Honda derzeit das Motorrad mit dem geringsten Topspeed ist.
„Jedes Mal, wenn ich auf der Geraden ankam, wurde ich von einem Fahrer überholt“, spricht Mir diese Tatsache an. „Ich versuchte jedes Mal, meine Position beim Anbremsen zu verteidigen. Und dann, in der zehnten Runde, begann der Vorderreifen zu überhitzen.“
„Es fiel mir zunehmend schwer, das Motorrad zu stoppen. Ich konnte mich nicht mehr beim Bremsen verteidigen. Ich konnte mich auch auf der Geraden nicht mehr verteidigen. Und deshalb ging ich in jeder Bremszone weit.“
Mir versuchte, die Temperatur im Vorderreifen wieder abkühlen zu lassen. Schließlich schloss er wieder auf die Gruppe auf und kam direkt hinter Pedro Acostas KTM ins Ziel. „Ich denke, ich war schneller als sie, aber ich konnte nichts weiter tun“, so Mir.
„Deshalb bin ich sehr frustriert, denn wir wissen, dass wir derzeit keinen Motor haben, mit dem wir die Position verteidigen können. Aber für mich ist im Rennen das schlechtestmögliche Szenario eingetreten: Zwei KTMs, eine Aprilia und eine Ducati in meiner Nähe – keine Yamaha.“
„Es waren also die schnellsten Motorräder im Feld, und ich mittendrin.“ Wie schwierig es für die Honda-Fahrer derzeit im Zweikampf ist, bestätigt auch Zarco, der trotzdem in der Spitzengruppe im Ducati-Feld mitmischen konnte.
„Wir benötigen mehr Motorleistung“, betont der Franzose und sagt auch: „Wir müssen weiterhin diese Vibrationen in den Griff bekommen. An entscheidenden Stellen auf der Strecke hilft uns das nicht, um die nächste Kurve vorzubereiten.“
Es treten immer noch Vibrationen auf
Im Vorjahr klagten die Honda-Fahrer insgesamt über sehr starke Vibrationen vom Hinterrad. Dieses Problem tritt zwar nicht mehr so stark auf, ist aber immer noch ein Thema. Auch Marini spricht davon, denn das kostet Rundenzeit.
„Genauer gesagt, es ist kein Problem im eigentlichen Sinne, aber etwas, das uns aufgrund von Vibrationen Tempo kostet“, so Marini. „Am Hinterrad fehlt uns der Grip auf der Reifenflanke. Jedes Mal, wenn der Reifen abbaut, treten Vibrationen auf.“
„Wir müssen das lösen, denn wir verlieren dadurch pro Runde zwei bis drei Zehntelsekunden. Wir müssen so schnell wie möglich eine Lösung finden, denn das war bereits gegen Ende der vergangenen Saison ein Problem. Im Moment verlieren wir schlichtweg unnötig Zeit.“
Marini spricht zudem einen weiteren Punkt an: das Qualifying. Mit Startplatz drei hatte sich Zarco die Voraussetzung geschaffen, in der Spitzengruppe mitfahren zu können. Mir konnte von Startplatz zehn wegen der Überholproblematik nur schwer Plätze gutmachen.
Marini war in Termas de Rio Hondo als 16. gestartet und konnte langsamere Motorräder überholen. Besonders die Yamaha-Fahrer fielen zurück, da sie einen höheren Reifenverschleiß hatten und demnach immer langsamer wurden.
„Wir müssen einen Weg finden, im Qualifying besser abzuschneiden, denn Yamaha ist bei einer einzelnen schnellen Runde stärker als wir“, vergleicht Mir. „Aber wenn es uns gelingt, weiter vorne zu starten, dann sind wir ganz sicher in einer besseren Ausgangsposition für ein gutes Rennen.“
Der Italiener glaubt, dass die Honda-Ingenieure beim Set-up etwas ändern können, damit man einen neuen Hinterreifen etwas besser nutzen kann. „Wir haben einige Ideen“, sagt Marini. Wann eine weiterentwickelte Motorspezifikation kommt, ist derzeit nicht bekannt.
Text von Gerald Dirnbeck, Co-Autor: Federico Faturos
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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