Aleix Espargaro - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Auch Aleix Espargaro wird nach dem Le-Mans-Rennen operiert

(Motorsport-Total.com) – Beim Grand Prix von Spanien in Jerez wurde die Problematik Armpump ein großes Thema.

Fabio Quartararo musste wegen großer Probleme im rechten Arm das Tempo drosseln und verlor den schon sicher geglaubten Sieg. Am Dienstag gab es beim rechten Unterarm einen kleinen Eingriff.

Jack Miller und Iker Lecuona mussten sich schon nach den beiden Katar-Rennen operieren. MotoE-Fahrerin Maria Herrera sowie Moto2-Fahrer Bo Bendsneyder lagen in dieser Woche unter dem Messer. Für Aleix Espargaro ist nach dem Grand Prix von Frankreich eine Operation geplant.

„Die MotoGP wird immer schneller und schneller“, meint der Aprilia-Fahrer. „Die Motorräder haben mehr Abtrieb. Die Aerodynamik wird immer besser und die Leistung steigt. Wir sind keine Maschinen wie die Motorräder. Wir sind Menschen.“

Denn es stellte sich die Frage, ob die Armpump-Probleme bei so vielen Fahrern daran liegen, dass die MotoGP-Raketen für den menschlichen Körper zu extrem werden. „Das Rennen war beinahe 20 Sekunden schneller als im Vorjahr“, rechnet Espargaro vor.

„Die Beschleunigung der Motorräder ist unglaublich. Von einer Kurve zur nächsten erreicht man über 200 km/h. Das muss man handeln können. Es ist sehr schwierig. Ich weiß nicht, wie wir uns weiter verbessern können.“

„Ich liebe es zu trainieren und probiere gern neue Dinge, um in Form zu kommen. Ich weiß aber nicht, wie wir trainieren können, um dieses Problem zu beheben. Ich trainiere härter als vor zehn Jahren. Ich unterhielt mich erneut mit Doktor Charte und muss wohl noch einmal operiert werden.“

Jerez ist eine enge Strecke mit 13 Kurven. Die längste Gerade beträgt lediglich 607 Meter. “ Es ist eine der anstrengendsten Strecken für die Arme“, sagt Maverick Vinales. „Man fährt die meiste Zeit in Schräglage und bremst sehr hart. Es gibt einige Strecken, wo es Probleme geben kann. Das sind Jerez, Assen und Mugello.“

Marini: Armpump kann banale Ursachen haben
Die Ursachen für Armpump können unterschiedlich sein. „Zum Beispiel kann die Lederkombi zu eng sein“, meint Luca Marini. „Das war bei mir in der Vergangenheit der Fall. Dann kann der Bremshebel in einer merkwürdigen Position sein.“

„Auch für die Mechaniker ist es nicht einfach, wenn sie das Motorrad komplett neu aufbauen, damit dann alles wieder in der gleichen Position ist. Ein Millimeter Unterschied beim Bremshebel kann schon Armpump auslösen:“

„Es könnte auch passieren, wenn man die Klasse wechselt. Das Motorrad ist schwerer und man muss härter bremsen als in der Klasse darunter“, so Marini. Das war in der Vergangenheit zum Beispiel bei Miguel Oliveira der Fall, der sich Ende 2016 beide Unterarme operieren hat lassen.

Armpump bei Wechsel in höhere Klasse
„Ich konnte praktisch nicht fahren und war auf jeder Strecke nur Passagier“, erinnert sich der Portugiese an sein erstes Moto2-Jahr 2016 zurück. „Am Ende dieser Saison hatte ich die Operation und sofort hatte ich das Gefühl, dass ich ein ganz anderer Fahrer war.“

„Ja, das ist ein sehr einschränkender Faktor. Ich schätze, das hängt von Person zu Person ab. Selbst nach der Operation tritt es bei mir manchmal stärker, manchmal schwächer auf. Die Motorräder werden schneller und wir haben mehr Grip. Wir bremsen auch härter.“

Genauso ging es Alex Marquez, der 2015 seine erste Moto2-Saison fuhr: „Ich hatte Ende 2016 die Operation. In der Moto2 hatte ich mit beiden Armen Probleme. Damals hat man in der Moto2 die Kupplung noch viel verwendet.“

Diverse Details, aber auch das richtige Training können helfen, Armpump zu vermeiden. Viele Fahrer trainieren Motocross oder Flattrack, wo auch die Unterarme stark belastet werden. Das soll ein optimales Training sein, wobei das nicht zu 100 Prozent klar ist.

„Ich glaube, Motocross hilft“, findet Weltmeister Joan Mir. „Dadurch hat man trainierte Arme und weniger Probleme. Ich glaube das, weiß es aber nicht. Wenn man mit Motorrädern viel trainiert, könnte man diesem Problem entgegenwirken.“

Text von Gerald Dirnbeck

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