WM-Zwölfter der Moto2 ohne Podium: Gehört Somkiat Chantra in die MotoGP?

Honda platzierte Somkiat Chantra im LCR-Team von Lucio Cecchinello

(Motorsport-Total.com) – Nachdem mit Pedro Acosta im Vorjahr lediglich ein Rookie in der MotoGP fuhr, gibt es 2025 gleich drei Aufsteiger aus der Moto2-WM.

Neben Moto2-Champion Ai Ogura meisterten auch Fermin Aldeguer und Somkiat Chantra den Sprung in die MotoGP.

Fermin Aldeguer beendete die Moto2-WM als Gesamtfünfter. Mit seinen Seriensiegen am Ende der Moto2-Saison 2023 zog Aldeguer das Interesse der MotoGP-Teamchefs auf sich. Der Spanier unterschrieb bereits im März 2024 einen Vertrag bei Ducati und wird in diesem Jahr bei Gresini als Teamkollege von Alex Marquez eine 2024er-Desmosedici pilotieren.

Überraschender war die Verpflichtung von Somkiat Chantra. Der zweimalige Grand-Prix-Sieger beendete die Moto2-WM 2024 nur als Gesamtzwölfter und schaffte es im Vorjahr in keinem Rennen auf das Podium.

Laut Lucio Cecchinello hat Somkiat Chantra den nötigen Speed, aber …
Ein vierter Platz beim Heimrennen in Buriram war das beste Saisonergebnis des 26-Jährigen. Das führt zur Frage, ob Chantra wegen seiner Herkunft oder wegen seines Talents in der MotoGP landete. Wir haben uns mit LCR-Teamchef Lucio Cecchinello über Neuzugang Chantra unterhalten.

„Klar ist für mich, dass er den nötigen Speed hat“, kommentiert Cecchinello. „Ein Fahrer, der mehrfach auf das Podium fuhr, ist schnell. Er hat ein ausgeprägtes Wettbewerbsdenken. Ich würde behaupten, er ist ein großes Talent.“

„Vielleicht muss er aber noch einige Bereiche verbessern, um das Niveau seines ehemaligen Teamkollegen Ai Ogura zu erreichen“, bemerkt der LCR-Teamchef. „Für uns ist es eine tolle Herausforderung. Wir möchten ihn in der MotoGP auf ein hohes Niveau bringen.“

LCR hat sich nicht freiwillig für den WM-Zwölften der Moto2 entschieden
Fakt ist aber auch, dass sich Cecchinello nicht aus freien Stücken für Chantra entschieden hat. Der zweite Platz bei LCR wird von Honda bestimmt und soll vorrangig asiatischen Talenten ermöglichen, den Sprung in die Königsklasse zu meistern.

Ursprünglich war Ogura für die Nachfolge von Landsmann Nakagami vorgesehen, doch der amtierende Moto2-Weltmeister lehnte mit Blick auf die Konkurrenzfähigkeit der Honda ab und unterschrieb bei Trackhouse-Aprilia. Deshalb muss LCR versuchen, aus Chantra einen konkurrenzfähigen MotoGP-Piloten zu machen.

„Die Herausforderung, vor die uns Honda gestellt hat, ist groß. Doch wir möchten uns dieser Herausforderung mit voller Entschlossenheit stellen“, erklärt LCR-Teamchef Cecchinello kämpferisch.

Beim MotoGP-Test in Barcelona konnte Chantra Ende November seine ersten Runden mit der Honda RC213V drehen. Von den drei MotoGP-Rookies war Chantra der langsamste Fahrer. Berücksichtigt man die aktuelle Konkurrenzfähigkeit der Honda, dann war Chantras Rundenzeit aber gar nicht so schlecht.

Aldeguer reihte sich mit 1,761 Sekunden Rückstand auf die Tagesbestzeit von Teamkollege Alex Marquez auf P20 ein. Ogura folgte mit 2,143 Sekunden Rückstand auf P21. Chantra landete auf P23 und lag 2,492 Sekunden zurück.

Text von Sebastian Fränzschky, Co-Autor: Gerald Dirnbeck

Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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