Zwei Trainings quälte sich Stefan Bradl am Samstag, musste aber beim Rennen passen. Der Honda-Pilot musste seine Fans und sein Team enttäuschen, entsprechend groß ist der Frust. „Wenn man nicht fahren kann, ist die Enttäuschung natürlich groß.
Vor allem, wenn es beim Heimrennen ist. Es hätte aber keinen Sinn gemacht, irgendetwas zu riskieren“, sagt der 27-Jährige über seine unfreiwillige Zuschauerrolle im ersten Rennen der Superbike-Weltmeisterschaft auf dem Lausitzring, das Chaz Davies gewann.
Dabei hatte der Tag mit einer positiven Nachricht angefangen, denn der Rennarzt gab Bradl am Samstagmorgen grünes Licht. Bradl war bei einem Sturz auf einer Ölspur von Alex Lowes‘ Yamaha auf seinen linken Ellbogen gefallen, der daraufhin auf abenteuerliche Größe anschwoll. Zwar hatte er keine Frakturen, doch die Bewegungsfähigkeit war eingeschränkt. Das zeigte sich im 3. Freien Training, in dem er nicht über Rang 17 hinauskam. Gerade das umlegen bereitete ihm große Schwierigkeiten. Und der Lausitzring hat viele S-Passagen.
„In der Superpole habe ich trotzdem alles gegeben, um zumindest einen halbwegs ordentlichen Startplatz herauszufahren“, sagt der frühere MotoGP-Pilot weiter. Er kämpfte auf seiner Fireblade gegen die Stoppuhr und den eigenen Körper gleichermaßen und erzielte den 15. Startplatz mit einer Zeit von 1:38.498 Minuten – 1,8 Sekunden schneller als seine Zeit aus dem 3. Freien Training.
Die Freude darüber hielt nicht lange an, denn er fühlte sich bald wieder schlechter: „Nach der Superpole waren alle Reserven aufgebraucht. Außerdem wurden die Schmerzen wegen der Belastungen wieder deutlich stärker. Es ist wirklich zu dumm, dass dies passieren musste. Es tut mir auch für die Fans sehr leid.“ Diesen blieb im Rennen, Markus Reiterberger anzufeuern, der nach einem Verbremser auf Rang 13 zurückfiel.
Stefan Bradl steckt derweil nicht auf und will es am Sonntag erneut versuchen: „Ich werde mich nun im Medical Center nochmals behandeln lassen und bis morgen ausruhen. Vor dem Warm-up wird dann entschieden, ob ich es morgen nochmals probieren werde.“ Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Text von Heiko Stritzke
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