Weltmeister Tom Sykes zeigte im ersten Rennen in Donington eine Aufholjagd und holte sich den Heimsieg. Der Kawasaki-Werksfahrer lieferte sich in den letzten Runden ein hartes Duell mit seinem Teamkollegen Loris Baz, der schließlich Zweiter wurde.
Für Sykes war es nach dem Doppelerfolg in Aragon der dritte Saisonsieg. Bereits im Vorjahr hatte er beide Rennen in Donington gewonnen. Mit diesem Sieg übernahm Sykes auch die WM-Führung. Alex Lowes fuhr mit der Crescent-Suzuki auf den dritten Platz.
Nachdem der Samstag komplett verregnet war und auch das Aufwärmtraining auf nasser Strecke stattgefunden hatte, war der erste Lauf ein Trockenrennen. Beim Start übernahm Sylvain Guintoli (Aprilia) die Führung. Dahinter reihte sich sein Teamkollege Marco Melandri ein, gefolgt von Lowes und dem Honda-Duo. Am Ende der ersten Runde führte allerdings Lowes vor Baz. Sykes befand sich nur an der elften Stelle.
Im ersten Renndrittel blieb eine große Spitzengruppe beisammen. Guintoli und Baz duellierten sich um die Führung. Die große Gruppe wurde in der fünften Runden aufgebrochen, als Eugene Laverty in den Foggy-Esses von seiner Crescent-Suzuki stürzte. An der Spitze lagen Baz, Lowes, Guintoli, Melandri und Davide Giugliano (Ducati). Einige Sekunden dahinter fuhr die Gruppe mit Jonathan Rea, Leon Haslam, Chaz Davies (Ducati) und Sykes. Der Weltmeister war auf dem Vormarsch, arbeitete sich durch die Gruppe und konnte sich auch vom Honda-Duo absetzen und die Verfolgung der Spitzengruppe aufnehmen.
Bei Rennhalbzeit setzten sich Baz, Giugliano und Lowes vorne ab und es gab einen Dreikampf um die Führung. Der schnellste Man auf der Strecke war allerdings Sykes, der nach zwölf Runden schon Vierter war. In der 16 von 23 Runden verabschiedete sich Giugliano durch einen Sturz in der Schikane von Platz zwei. Zu diesem Zeitpunkt übte er Druck auf den Führenden Baz aus. Sykes gewann dadurch eine weitere Position und schnappte sich wenig später den zweiten Platz von Lowes.
Hartes Duell um den Sieg
Somit gab es sechs Runden vor Rennende eine Kawasaki-Doppelführung – Baz vor Sykes. Vier Runden vor dem Ziel hatte Sykes seinen Teamkollegen eingeholt und das Duell um den Sieg war eröffnet. In Goddards setzte Sykes sein Überholmanöver und übernahm die Spitze, allerdings konterte Baz wenig später und war wieder vorne. Das Duo schenkte sich nichts und kämpfte hart um den Sieg.
Schließlich setzte sich Sykes durch, nachdem Baz bei einem missglückten Überholversuch eine Sekunde verloren hatte. Einfach war es für den Briten nicht: „Der Start war gut, aber in Kurve eins kam ich auf den schmutzigen Teil der Strecke. Außerdem hatte ich Motoraussetzer in der ersten Kurve und ich war mir sicher, dass ich an die Box kommen müsste. Dann war ich nur Zehnter oder Elfter und hatte Mühe, die anderen Fahrer zu überholen. Dann griff die Abstimmung der Ninja und ich kam nach vor.“
Baz musste sich knapp geschlagen geben. „Als ich nach dem Warmup den blauen Himmel sah, war ich sehr glücklich. Ich wusste, dass ich im Trockenen eine gute Pace habe. Ich führte das Rennen lange an, konnte mich aber nicht absetzen“, bedauert der Franzose. „Tom war am Ende aber sehr schnell. Ich habe mein Bestes gegeben, verlor dann aber das Vorderrad bei einem Überholversuch. Da viele WM-Gegner weit hinten ins Ziel gekommen sind, ist das Ergebnis auch für die WM sehr gut.“
Sechs Sekunden hinter Sykes kreuzte Lowes als Dritter die Ziellinie. Somit standen zwei Briten beim Heimrennen auf dem Podest. Für den Suzuki-Fahrer war es der zweite Podestplatz seiner Karriere. „Es ist fantastisch, meinen ersten Podestplatz im Trockenen bei meinem Heimrennen erobert zu haben“, freut sich Lowes. „Ich hatte einen schwierigen Saisonstart, aber das Motorrad wird immer besser und auch mein Vertrauen steigt. Ich habe dieses Rennen sehr genossen. Zu Beginn habe ich auch meine ersten Führungskilometer abgespult. Anschließend habe ich den Podestplatz verteidigt. Das Motorrad hat perfekt funktioniert.“
Rea verliert WM-Führung
Aprilia-Werksfahrer Melandri kam als Vierter ins Ziel. Sein Teamkollege Guintoli wurde Siebter. Dem Franzosen unterlief in der zwölften Runde in der Schikane ein Fehler und er musste den Notausgang nehmen. Guintoli war der einzige Fahrer im Feld, der auf den neuen Pirelli-Hinterreifen gesetzt hatte. Für Ducati holte Davies den fünften Platz.
Verlierer des Rennens war Honda: Jonathan Rea kam als Sechster ins Ziel und Leon Haslam als Achter. Dadurch büßte Rea auch seine WM-Führung an Sykes ein. Sykes führt nun elf Zähler vor Rea und 21 vor Baz. Toni Elias (Aprilia) belegte Rang neun. Bester Evo-Fahrer war Ayrton Badovini mit der Bimota. Allerdings wird Bimota aufgrund der Homologations-Bestimmungen nicht im Ergebnis geführt.
Der Evo-Sieg ging nach einem engen Duell an David Salom (Kawasaki), der sich knapp gegen Niccolo Canepa (Ducati) durchsetzen konnte. Die Plätze zwölf bis 15 gingen an Fabien Foret (Kawasaki), Jeremy Guarnoni (Kawasaki), Alessandro Andreozzi (Kawasaki) und Claudio Corti (MV Agusta).
Bryan Staring und Geoff May konnten nicht am Rennen teilnehmen. Auch Leon Camier musste nach dem Warmup absagen. Der Brite hatte sich bei seinem Sturz in der Superpole einen Arm verletzt. Peter Sebestyen hatte sich nicht qualifiziert. Der zweite Lauf startet um 16:00 Uhr MESZ.
Ergebnisse Donington Rennen1
1 7 1 T. SYKES GBR Kawasaki Racing Team Kawasaki ZX-10R 23 1’28.779 275,8 1’46.241 252,5 25 160 1
2 6 76 L. BAZ FRA Kawasaki Racing Team Kawasaki ZX-10R 23 1.538 1’29.164 268,2 1’46.058 253,1 20 139 3
3 4 22 A. LOWES GBR Voltcom Crescent Suzuki Suzuki GSX-R1000 23 6.394 1’29.169 270,9 1’45.258 246,2 16 66 8
4 3 33 M. MELANDRI ITA Aprilia Racing Team Aprilia RSV4 Factory 23 11.875 1’29.499 271,6 1’45.111 247,3 13 97 6
5 11 7 C. DAVIES GBR Ducati Superbike Team Ducati 1199 Panigale R 23 14.514 1’29.678 268,9 1’50.099 242,8 11 98 5
6 8 65 J. REA GBR PATA Honda World Superbike Honda CBR1000RR 23 14.708 1’29.495 269,6 1’46.306 251,9 10 149 2
7 5 50 S. GUINTOLI FRA Aprilia Racing Team Aprilia RSV4 Factory 23 18.483 1’29.467 271,6 1’45.839 242,8 9 132 4
8 2 91 L. HASLAM GBR PATA Honda World Superbike Honda CBR1000RR 23 29.295 1’29.742 267,5 1’45.009 250,2 8 66 9
9 9 24 T. ELIAS ESP Red Devils Roma Aprilia RSV4 Factory 23 31.291 1’30.493 266,2 1’46.326 238,0 7 57 11
10 17 44 D. SALOM ESP Kawasaki Racing Team Kawasaki ZX-10R EVO 23 46.953 1’30.649 257,3 1’53.656 226,0 6 40 12
11 16 59 N. CANEPA ITA Althea Racing Ducati 1199 Panigale R EVO 23 47.170 1’30.853 261,1 1’51.062 235,9 5 33 13
12 19 9 F. FORET FRA MAHI Racing Team India Kawasaki ZX-10R EVO 23 1’02.583 1’31.304 256,7 0.000 4 14 16
13 20 11 J. GUARNONI FRA MRS Kawasaki Kawasaki ZX-10R EVO 23 1’06.195 1’31.014 254,3 0.000 3 10 18
14 15 21 A. ANDREOZZI ITA Team Pedercini Kawasaki ZX-10R EVO 23 1’11.244 1’31.364 255,5 1’50.509 235,9 2 3 22
15 14 71 C. CORTI ITA MV Agusta RC-Yakhnich M. MV Agusta F4 RR 23 1’12.643 1’31.168 263,0 1’49.961 243,4 1 6 20
16 21 98 R. LANUSSE FRA Team Pedercini Kawasaki ZX-10R EVO 23 1’22.209 1’32.221 251,9 1’32.032
17 24 20 A. YATES USA Team Hero EBR EBR 1190 RX 22 1 Lap 1’32.645 248,4 1’32.615
18 23 10 I. TOTH HUN BMW Team Toth BMW S1000 RR 22 1 Lap 1’34.264 259,8 1’32.339
19 22 32 S. MORAIS RSA IRON BRAIN Grillini Kawasaki Kawasaki ZX-10R EVO 21 2 Laps 1’31.106 261,1 1’32.064
Text von Gerald Dirnbeck
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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