(Motorsport-Total.com) – Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) hat das zweite Hauptrennen in Misano gewonnen.
Der Brite setzte sich in einem harten Duell gegen Markenkollege Toprak Razgatlioglu durch. Leon Haslam fuhr als Dritter aufs Podium und komplettierte das aus Kawasaki-Sicht sehr erfreuliche Ergebnis.
WM-Leader Alvaro Bautista leistete sich wie in Jerez einen Fehler und stürzte. Sandro Cortese (GRT-Yamaha) kam ebenfalls zu Sturz, Markus Reiterberger (BMW) wurde Elfter.
Die Startreihenfolge der Top 9 entsprach dem Zieleinlauf des Superpole-Rennens. Alvaro Bautista stand auf der Pole-Position. Neben dem Spanier hatten Alex Lowes und Leon Haslam ebenfalls freie Sicht auf Kurve 1. Jonathan Rea ging nach dem Sturz am Vormittag nur von Position fünf ins zweite Rennen. Er teilte sich die zweite Reihe mit Toprak Razgatlioglu (Puccetti-Kawasaki) und Marco Melandri (GRT-Yamaha). Sandro Cortese stand auf Position zehn, Markus Reiterberger startete von der 14. Position ins zweite Hauptrennen.
Bautista entschied den Start für sich. Er bog als Führender in die erste Kurve. Dahinter folgten die Kawasakis von Haslam und Razgatlioglu und Rea. Cortese beendete die erste Runde auf Position acht, Reiterberger wurde auf der 15. Position gewertet.
Wie in Jerez: Bautista stürzt in Führung liegend
Zu Beginn der dritten Runde leistete sich Bautista einen Fehler und stürzte in Kurve 4. Haslam erbte die Führung. Bautista konnte das Rennen fortsetzen, lag aber mehr als 35 Sekunden zurück. An der Spitze ging es zwischen den Kawasaki-Piloten Haslam, Rea und Razgatlioglu eng zu. Marco Melandri fuhr auf Position vier vor Yamaha-Markenkollege Alex Lowes. Sandro Cortese hatte sich auf die sechste Position vorgekämpft.
Razgatlioglu demonstrierte, dass er keine Angst vor großen Namen hat und attackierte Rea. Der Türke übernahm die zweite Position. Wenig später ging Razgatlioglu auch an Haslam vorbei und übernahm die Führung. Mit den beiden Werks-Kawasakis hinter sich stand der Puccetti-Pilot unter Druck.
Cortese musste den zweiten Sturz des Tages verdauen. Bereits im Superpole-Rennen war der Supersport-Weltmeister in aussichtsreicher Position gestürzt. Der GRT-Pilot konnte das Rennen fortsetzen, verlor aber viele Positionen. Er und GRT-Teamkollege Melandri waren die einzigen Fahrer, die das Rennen mit dem weichen Pirelli-SCX-Reifen starteten, der für das Superpole-Rennen entwickelt wurde.
Ellbogenduelle an der Spitze
Rea und Haslam lieferten sich ein hartes Duell um Platz zwei. Dadurch konnte Razgatlioglu eine Lücke von knapp einer Sekunde herausfahren. Rea setzte sich gegen seinen Teamkollegen durch und nahm die Verfolgung des führenden Türken auf. Wenig später berührten sich Haslam und Melandri, kamen aber nicht zu Sturz. Lowes beobachtete das Duell aus der Verfolgerposition.
Der Vorsprung von Razgatlioglu auf Rea schrumpfte. Haslam, Melandri und Lowes mussten abreißen lassen und bekämpften sich um den finalen Platz auf dem Podium. Bautista begann damit, Positionen gutzumachen. Obwohl er beim Sturz einen Winglet verlor, fuhr er schneller als Teamkollege Chaz Davies auf der achten Position.
An der Spitze steigerte Rea den Druck auf Razgatlioglu. Zur Rennhalbzeit lagen nur 0,2 Sekunden zwischen den beiden Kawasakis. Die drei Fahrer starke Verfolgergruppe hatte bereits zwei Sekunden Rückstand. Haslam führte die Gruppe an und zog Melandri und Lowes hinter sich her.
Auch Melandri stürzt mit dem SCX-Reifen
Melandri stürzte in Kurve 8 und verspielte damit ein mögliches Podium vor den heimischen Fans. Haslam und Lowes machten Platz drei unter sich aus. An der Spitze kontrollierte weiterhin Razgatlioglu das Geschehen. Mentor Kenan Sofuoglu beobachtete aus der Puccetti-Box, wie sich sein Schützling schlägt.
Bautista war bereits in den Punkterängen angekommen. Der Spanier fuhr nahezu identische Zeiten wie die Spitze. Michael Ruben Rinaldi auf Position fünf war bester Ducati-Pilot. Chaz Davies fuhr hinter Tom Sykes auf Position sieben.
Showdown in den letzten Runden
Razgatlioglu verlor vier Runden vor Rennende die Führung an Rea. Der Weltmeister zog auf der Zielgeraden an der Kawasaki mit der Nummer 54 vorbei. Razgatlioglu riskierte viel, um Rea zu folgen und ließ sich nicht abschütteln. Die Verfolger hatten bereits mehr als fünf Sekunden Rückstand.
Zwei Runden vor Rennende startete Lowes eine Attacke auf Haslam, doch der Kawasaki-Pilot konterte und behauptete sich auf der dritten Position. In der letzten Runde startete Razgatlioglu einen Angriff auf Rea, doch der Champion konterte. Rea fuhr zum Sieg und kam mit 0,381 Sekunden Vorsprung ins Ziel.
Rea gratuliert Razgatlioglu
„Gratulation an Toprak und sein Team“, lobt Weltmeister Rea den Türken. „Ich habe den Reifen bis Rennhälfte geschont. Am Ende bekam ich Probleme mit den Reifen, aber das war auch bei ihm beim Vorderreifen der Fall. Trotzdem habe ich Druck gemacht, denn diese 25 Punkte sind wichtig. Heute war es viel rutschiger. Ich habe versucht, das Risiko zu minimieren und das Maximum zu schaffen. Ich freue mich jetzt auf Donington.“
Razgatlioglu eroberte zum zweiten Mal in seiner Karriere einen zweiten Platz. „Mein Gefühl für das Motorrad war sehr gut. Ich habe alle Runden gepusht“, schildert der Fahrer vom Puccetti-Team. „Das Duell gegen Jonathan war nicht einfach. Einmal habe ich es probiert. Ich freue mich sehr, denn gestern hatte ich einen schweren Sturz. Es ist mein bestes Rennen. Beim nächsten Mal werde ich es wieder probieren.“
Haslam fuhr als Dritter ins Ziel. Somit standen drei Kawasakis auf dem Podium. „Wir haben Fortschritte gemacht“, sagt Haslam. „Es war ein tolles Duell mit Alex für den Podestplatz. Ich kann nicht zu unglücklich sein, obwohl ich einige Probleme managen musste. Ich denke aber, das war bei allen der Fall. Es war heute sehr heiß und rutschig. Ich habe das Duell gewonnen. Jetzt freue ich mich auf mein Heimrennen.“
Lowes wurde Vierter, Rinaldi war als Fünfter bester Ducati-Pilot. Sykes bescherte BMW ein Top-6-Ergebnis. Davies enttäuschte auf Position sieben. Reiterberger kam als Elfter ins Ziel. Bautistas Aufholjagd endete auf Position 14. Somit verlor er 23 Punkte auf Rea.
Ergebniss WSBK Misano – Race2
Text von Sebastian Fränzschky
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
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