(Motorsport-Total.com) – Yamaha muss bei der Premiere der Superbike-WM in Cremona (Italien) auf Jonathan Rea verzichten.
Der sechsmalige Weltmeister folgt den Ratschlägen seiner Ärzte und verzichtet auf die Teilnahme beim neunten WSBK-Wochenende der laufenden Saison. Bei seinem Sturz in Magny-Cours (Frankreich) hatte sich Rea am rechten Daumen verletzt und musste notoperiert werden.
„Ich bin enttäuscht, dass ich dieses Wochenende in Cremona aussetzen muss“, teilt Rea mit. In der Zeit zwischen Magny-Cours und Cremona hat sich Rea erneut mit den Ärzten in Frankreich verständigt, die ihn vor eineinhalb Wochen operiert haben. Zudem stand Rea im Austausch mit seinem behandelnden Arzt in Nordirland, der ebenfalls gegen eine Teilnahme aussprach.
„Beide bestehen darauf, dass das Sehnentransplantat und die Hauttransplantation an meinem rechten Daumen etwas mehr Zeit zur Heilung benötigen, um Rückschläge zu vermeiden“, schildert Rea. „Ich tue zu Hause alles, um so bald wie möglich wieder 100 Prozent zu erreichen. Vielen Dank an alle, die mir in dieser schweren Zeit beistehen“, so der Yamaha-Pilot.
Nach dem Event in Cremona reist die Superbike-WM direkt weiter ins spanische Aragon, wo am darauffolgenden Wochenende erneut gefahren wird. Aktuell ist ungewiss, ob Rea bis zum zehnten Event fit wird oder ob er bis zu den finalen Back-to-Back-Wochenenden in Estoril (Portugal) und Jerez (Spanien) warten muss.
Zweiter YART-Fahrer kommt bei der WSBK in Cremona zum Einsatz
In Cremona tritt das Yamaha-Werksteam mit einer rein italienischen Fahrerpaarung an. Niccolo Canepa, Yamahas offizieller Test- und Entwicklungsfahrer, übernimmt die R1 von Jonathan Rea. Am zurückliegenden Wochenende fuhr Canepa sein letztes Rennen in der Langstrecken-WM, die er mit YART-Yamaha auf Platz zwei beendete. Nach dem WSBK-Einsatz in Cremona wird er vom professionellen Rennsport zurücktreten und eine neue Aufgabe übernehmen.
„Die Nachricht kommt vielleicht etwas überraschend, da ich vor ein paar Wochen meinen Rücktritt angekündigt habe! Aber um ehrlich zu sein, bin ich wirklich stolz darauf, noch ein weiteres Rennwochenende zu bestreiten – besonders mit diesem Team“, freut sich Canepa auf die Herausforderung am Wochenende.
„Es tut mir wirklich leid, was mit Jonathan passiert ist und ich wünsche ihm eine schnelle Genesung. Auf der anderen Seite bin ich Yamaha für diese Chance dankbar. Es ist immer toll, für dieses Team zu fahren und für Yamaha in der WSBK anzutreten“, erklärt der Italiener, der in der Vergangenheit bereits im WSBK-Paddock Zuhause war.
Die neue WSBK-Strecke in Cremona kennt Canepa nicht besonders gut. „Ich habe nur ein paar Runden mit der Yamaha R7 für den WorldWCR-Shakedown gedreht und ich weiß, dass es ein anspruchsvolles Wochenende wird“, ist sich der Italiener der Herausforderung bewusst.
„Für meinen Job als WSBK-Testfahrer haben wir vielleicht etwas zu testen, und wenn ich Feedback geben kann, um den anderen Yamaha-Fahrern auf der Strecke zu helfen, dann ist die ‚Mission erfüllt‘. Ich bin wirklich glücklich und freue mich jetzt auf das ‚allerletzte‘ Rennwochenende meiner Karriere, also schauen wir mal, was wir tun können“, so der Yamaha-Ersatzpilot.
Für Cremona musste Yamaha nicht nur den Platz im Werksteam neu besetzen. Auch bei GRT war ein Ersatz nötig, da Dominique Aegerter weiterhin pausieren muss. Die Wahl fiel auf Marvin Fritz. Der Deutsche absolvierte bereits einige WSBK-Wildcards und machte mit einem Top-10-Finish auf sich aufmerksam. Genau wie Canepa muss sich Fritz erneut von den Bridgestone-Reifen in der Langstrecken-WM auf die Pirelli-Reifen in der WSBK umstellen.
Text von Sebastian Fränzschky
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