(Motorsport-Total.com) – Nachdem die Bedingungen beim Testauftakt am Montag nicht ideal waren, konnten die acht Superbike-WM-Piloten am Dienstag auf komplett trockener Strecke fahren und sich weiter für die Saison 2019 vorbereiten.
Erstmals mit dabei war Ex-MotoGP-Pilot Alvaro Bautista, der sich schnell mit der Ducati Panigale V4R anfreundete. Der Spanier landete in der Wertung vor Ducati-Teamkollege Chaz Davies, war aber deutlich langsamer als Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki), der sich ein weiteres Mal stark in Szene setzen konnte.
Bereits am Montag gelang Rea die Bestzeit. Obwohl es noch teilweise feuchte Stellen gab, umrundete Rea den Kurs in 1:39.657 Minuten. Am Dienstag unterbot er seine Montagszeit noch einmal deutlich. Schlussendlich blieb die Uhr bei 1:38.713 Minuten stehen. Damit hätte Rea beim Qualifying zum MotoGP-Rennen im April im Mittelfeld mithalten können. Am Dienstag drehte der Weltmeister 71 Runden und wirkte trotz der langen Saison und zahlreichen PR-Terminen nicht müde.
„Bereits beim Aragon-Test wollte ich unbedingt wieder fahren. In diesem Jahr genieße ich die Testfahrten, weil ich mich noch nicht perfekt wohl fühle auf dem Motorrad, aber das Licht am Ende des Tunnels sehe. Ich weiß, was ich mir vom Motorrad wünsche. Und es macht Spaß, sich mit den Ingenieuren zu beschäftigen“, so Rea.
WSBK-Rookie Alvaro Bautista sofort schnell
Im Lager von Ducati stand Neuverpflichtung Alvaro Bautista im Fokus. Am ersten Tag gelangen dem Spanier bereits starke Zeiten. Und auch an Tag zwei behauptete sich Bautista vor Teamkollege Chaz Davies. „Ich fühlte mich von Beginn an wohl. Das Motorrad unterscheidet sich natürlich stark von einer MotoGP-Maschine, vor allem in Sachen Stabilität“, erklärt er und wundert sich: „Ich rechnete nicht mit dieser Rundenzeit.“
Bautista verlor etwas mehr als 1,1 Sekunden auf Rea und reihte sich hinter Alex Lowes (Yamaha) und Leon Haslam (Kawasaki) auf Position vier ein. Er bleibt auch noch an den kommenden Tagen in Jerez und ersetzt Michele Pirro beim MotoGP-Test im Ducati-Team.
Yamaha stößt ans Ende der Entwicklung
Alex Lowes setzte die gute Form des Aragon-Tests fort und war meist erster Verfolger von Rea. Doch im Gegensatz zu Ducati und Kawasaki haben die Yamaha-Piloten kaum neue Teile. „Die Maschine wird langsam älter. Im kommenden Jahr absolvieren wir die vierte Saison damit. Wir haben also nicht viele neue Teile, die wir testen müssen“, bedauert Lowes.
Yamaha-Teamkollege Michael van der Mark war beim Test in Südspanien nicht fit. Er musste seine Zähne zusammenbeißen und reihte sich auf der sechsten Position ein. Dahinter folgte das GRT-Yamaha-Duo, das erstmals in Jerez auf die Strecke ging.
Marco Melandri freundete sich schnell mit der R1 an und verlor am Dienstag 1,522 Sekunden auf Reas Fabelzeit. Rookie Sandro Cortese hatte größere Mühe, sich an das neue Arbeitsgerät zu gewöhnen. Der Supersport-Weltmeister hatte bisher keine Erfahrungen mit über 200 PS starken Superbikes.
Sandro Cortese sitzt erstmals auf dem Superbike
„Es war ein unglaubliches Gefühl, das erste Mal ein Motorrad mit so viel PS zu fahren. Es war alles neu. Ich bin noch nie eine 1.000er-Maschine gefahren. Runde für Runde lernte ich dazu“, schildert Cortese, der nach Tag eins sehr geschafft war. „Die gewohnte Lockerheit war noch nicht da, aber es wird von Runde zu Runde besser“, so der Yamaha-Pilot.
Mit dem Test in Jerez ging die Saison 2018 für die Piloten der Superbike-WM endgültig zu Ende. Weiter geht es im Januar mit den Vorsaison-Tests, bevor es Ende Februar nach Australien zum finalen Test und Saisonauftakt geht.
Die Testzeiten aus Jerez (Dienstag):
1. Jonathan Rea (Kawasaki) – 1:38.713 Minuten
2. Alex Lowes (Yamaha) +0.664 Sekunden
3. Leon Haslam (Kawasaki) +1.053
4. Alvaro Bautista (Ducati) +1.132
5. Chaz Davies (Ducati) +1.139
6. Michael van der Mark (Yamaha) +1.379
7. Marco Melandri (GRT-Yamaha) +1.522
8. Sandro Cortese (GRT-Yamaha) +1.879
Text von Sebastian Fränzschky
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