© Motorsport Images – Hinter den Kulissen wird eifrig daran gearbeitet, das Bonovo-Team zu retten

(Motorsport-Total.com) – Unmittelbar nach dem zurückliegenden WSBK-Event in Misano verkündete das Bonovo-BMW-Team rund um Teambesitzer Jürgen Röder und Teammanager Michael Galinksi den Rückzug am Saisonende.

Nach vier Jahren wird das Projekt beendet, das einst mit Jonas Folger startete, später zu einem Zwei-Fahrer-Team ausgebaut wurde und einige Erfolge feierte. Doch im Rahmen des WSBK-Wochenendes in Donington deutete sich an, dass es eine überraschende Wendung geben könnte.

Denn Teammanager Michael Galinski plant, auch in der Saison 2025 mit einem Team in der Superbike-WM vertreten zu sein. Am Freitag sprach Galinski über seine Zukunft und erklärte, dass die Chancen gut stehen, auch in der WSBK-Saison 2025 mit einem Team an den Start zu gehen. Dann allerdings ohne BMW.

„Es ist wirklich schade, dass wir dieses Projekt mit BMW beenden müssen“, beginnt Michael Galinksi im Gespräch mit WorldSBK.com. „Das enttäuscht uns, doch ich betreibe bereits mein ganzes Leben lang Rennsport mit MGM Racing Performance. Sicher schauen wir uns hier alle Möglichkeiten an.“

„Ich bin mir sicher, dass wir auch im kommenden Jahr in diesem Fahrerlager präsent sein werden“, erklärt Galinski, der schnellstmöglich den Grundstein für das neue Team legen will: „Bisher ist nichts klar. Wir schauen uns nach Sponsoren um. Doch das Projekt entwickelt sich gut. Ich denke, dass es mit einem anderen Hersteller weitergeht.“

Wurde das Bonovo-Team zu wenig unterstützt?
In der Vergangenheit arbeitete Galinski viele Jahre lang mit Yamaha zusammen und feierte auf nationaler Ebene einige Erfolge, wie den souveränen IDM-Titel von Jonas Folger in der Saison 2020. Für den Einstieg in die WM verbündete sich Galinski mit BMW und erhielt Werksunterstützung.

Ab diesem Jahr hat die Bonovo-Mannschaft offiziellen Werksteam-Status. An die Erfolge der zurückliegenden Saison konnte das Team allerdings nicht anknüpfen, was einige Fragen aufwirft. Erhielt Bonovo genug technische Unterstützung von BMW? Oder lenkten die Münchner den Fokus zu stark auf das eigene Werksteam und verstimmten damit Geldgeber Jürgen Röder?

Ab 2025 nur noch zwei Werks-BMWs in der Superbike-WM
Auch Marc Bongers, der Verantwortliche des WSBK-Projekts von BMW, wurde beim Trainingsauftakt in Donington auf das Bonovo-Aus angesprochen. „Es ist sehr schade, dass wir diese schöne Zusammenarbeit beenden müssen. Wir müssen Jürgen Röders persönliche Entscheidung respektieren“, bemerkt Bongers.

„Sie waren ein geschätzter Partner“, bedankt sich BMW-Sportdirektor Bongers beim Bonovo-Team. Einen direkten Ersatz für das Bonovo-Team plant BMW nicht. „Wir haben uns entschieden, im kommenden Jahr nur zwei Werks-Motorräder zu haben. Wir treten nur mit SMR als Referenz-Team an“, erklärt Bongers beim Treffen mit Motorsport-Total.com in Donington.

Noch nicht ausgeschlossen ist, dass BMW in der WSBK-Saison 2025 ein Kundenteam beliefern wird. Einen konkreten Kandidaten gibt es allerdings noch nicht. „Ich gehe davon aus, dass das eine oder andere Team auf uns zukommen wird“, bemerkt Bongers. Als Deadline nennt der Niederländer den Zeitraum bis Ende September.

Mit Toprak Razgatlioglu führt BMW aktuell die Superbike-WM-Gesamtwertung an. Die jüngsten Erfolge sind zu einem großen Teil auf das immense Talent von Razgatlioglu zurückzuführen, doch auch das Satelliten-Team spielte eine entscheidende Rolle beim Aufstieg des BMW-Projekts.

„Bonovo war eine große Hilfe, um uns wieder an die Spitze zu bringen, an der wir uns jetzt behaupten. Mittlerweile haben wir aber auch unser Testteam etabliert. Das hilft uns im Hintergrund“, kommentiert Bongers.

Text von Sebastian Fränzschky

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