Obwohl die Rennleitung bei der Auswertung des Vorfalls beim Rennen in Sepang nicht nachweisen konnte, dass Valentino Rossi mit dem Bein in Richtung Marc Marquez trat, will man sich bei Honda partout nicht auf diese Version einlassen.
HRC-Vize Shuhei Nakamoto goss am Dienstag vor dem Saisonfinale in Valencia neues Öl ins Feuer, als er in einer Pressemitteilung behauptete, Rossi habe auf den Handbremshebel von Marquez‘ Motorrad getreten.
„Es ist eindeutig, dass Valentino Marc bewusst an den äußeren Rand der Strecke drängen wollte, was nicht erlaubt ist. Marc hatte keine andere Wahl und musste eine weite Linie wählen. Die Datenaufzeichnungen von Marcs Motorrad zeigen, dass sein Bremshebel einen Schlag bekam, als er das Motorrad aufrichten wollte, um den Kontakt mit Valentino zu vermeiden. Dadurch stürzte er“, erklärt Nakamoto und kommt zu dem Entschluss: „Wir glauben, dass Rossis Tritt diesen Schlag verursacht hat.“
Bereits am Renntag veröffentlichte Repsol eine provokante Pressemitteilung mit dem Titel „Pedrosa siegt und Marquez stürzt nach einem unsportlichen Tritt von Rossi“. Bei Yamaha ist man mit Hondas Öffentlichkeitsarbeit alles andere als zufrieden: „Yamaha möchte zum Ausdruck bringen, dass man mit den Worten, die für den Vorfall zwischen Valentino Rossi und Marc Marquez verwendet wurden, nicht einverstanden ist“, heißt es in einem Statement.
„Beide Pressemitteilungen beinhalteten, dass Valentino Rossi das Motorrad von Marc Marquez getreten habe. Das ist etwas, das bei der Untersuchung der Rennleitung nicht bestätigt werden konnte“, stellt das Weltmeisterteam klar. „Wir weisen die Aussagen zurück, die öffentlich gemacht wurden, obwohl sie nicht mit den Untersuchungen der Rennleitung übereinstimmen.“
Für das Yamaha-Werksteam ist der Fall nun abgehakt. „Yamaha hat kein Interesse daran, weitere Diskussionen zu diesem bedauerlichen Thema aufzunehmen. Unser Wunsch ist es, die MotoGP-Saison 2015 bestmöglich zu beenden“, betont das Team. „Wir möchten in Valencia unser Bestes geben, um ein hoffentlich erinnerungswürdiges Saisonfinale zu gewinnen, bei dem sich alle Fahrer und Teams sportlich verhalten, wie es sich für die Königsklasse des Motorradsports gehört.“
Neue Stimmen der Yamaha-Werksfahrer werden vor dem Saisonfinale vermutlich nicht veröffentlicht werden. Auf die gewohnte Pressemitteilung mit den Aussagen von Valentino Rossi und Jorge Lorenzo verzichtete Yamaha bisher. Und auch die Pressekonferenz vor dem Valencia-Grand-Prix wurde ersatzlos gestrichen. Stattdessen wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit an die Fahrer appelliert. FIM-Präsident Vito Ippolito und Dora-Chef Carmelo Ezpeleta haben die Fahrer zu einer außerordentlichen Sitzung geladen, um die jüngsten Vorfälle zu besprechen.
Text von Sebastian Fränzschky
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