(Motorsport-Total.com) – Beim 18. von 20 Grands Prix der laufenden MotoGP-Saison verlor Titelverteidiger Fabio Quartararo die WM-Führung an Francesco Bagnaia.
Zwischenzeitlich lag Bagnaia 91 Punkte zurück, drehte die Saison aber nach der Sommerpause und liegt zwei Rennen vor Schluss mit 14 Punkten vorn. Sollte Bagnaia am Wochenende in Sepang gewinnen und Quartararo würde nicht über Platz vier hinauskommen, dann wäre Bagnaia vorzeitig Weltmeister.
Doch wie kam es dazu? Warum hat Quartararo seinen komfortablen Vorsprung verloren? Der wohl größte Faktor ist die Performance der Yamaha M1. Zu Saisonbeginn sammelte Quartararo zuverlässig Punkte und kaschierte damit die Defizite der 2022er-Yamaha. Doch seit der Sommerpause ist offensichtlich, dass der Titelverteidiger mit stumpfen Waffen kämpft.
Holte Quartararo in seiner MotoGP-Debütsaison bereits sechs Polepositions, so stand der Franzose bei den bisherigen 18 Grands Prix der laufenden Saison nur ein Mal auf Startplatz eins.
Bei den zurückliegenden acht Grands Prix schaffte es Quartararo nur ein Mal aufs Podium und wurde in Spielberg Zweiter. WM-Rivale Bagnaia gewann vier dieser acht Rennen und stand bei drei weiteren auf dem Podium.
Fabio Quartararo macht laut Francesco Bagnaia schwierige Zeiten durch
Was sagt der neue WM-Leader zum sportlichen Tief seines Gegners? „Ich kann seine Situation nicht genau beurteilen, weil ich nicht nah genug dran bin. Es ist aber offensichtlich, dass er schwierige Zeiten durchmacht. Das ist klar“, bemerkt Bagnaia mit Blick auf Quartararos Saison.
„Er ist immer stark, doch in den Rennen bekommt er dann Probleme. Auch in den Qualifyings kann er sich nicht mehr so gut in Szene setzen. Er hat große Schwierigkeiten, es in die erste Reihe oder auf einen der besseren Startplätze zu schaffen“, erkennt Bagnaia.
„Ich weiß nicht, was passiert ist. Aber es ist offensichtlich, dass Yamaha im Moment Probleme hat in den Rennen. Deren Motor ist etwas schwächer als die Motoren von den anderen Herstellern“, nennt Bagnaia das wohl größte Problem von Quartararo.
Kleiner Hoffnungsschimmer für den Champion von 2021
Mit Blick auf die MotoGP-Saison 2023 kann Quartararo aber optimistisch sein. Bei den ersten Tests mit einem Prototyp des 2023er-Motorrads lobte der Franzose den stärkeren Motor der M1.
Sollten die anderen Hersteller keine signifikanten Fortschritte in Sachen Leistung machen, dann könnte Quartararo im kommenden Jahr wieder etwas bessere Chancen haben, sich auch in den Rennen wieder durchzusetzen.
Text von Sebastian Fränzschky
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