Alex Rins - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Alex Rins bewahrte Yamaha vor einer kompletten Nullnummer

(Motorsport-Total.com) – Das MotoGP-Wochenende in Italien hielt für Yamaha nur wenig Erfreuliches bereit.

Beim Grand Prix in Mugello sammelte Alex Rins einen mageren Punkt für Yamaha. Teamkollege Fabio Quartararo ging auf der einstigen Yamaha-Paradestrecke komplett leer aus.

Nachdem Quartararo im Sprint von Miguel Oliveira (Trackhouse-Aprilia) aus dem Rennen befördert wurde (zur Reaktion vom Samstag), folgte ein glanzloser 18. Platz im Grand Prix am Sonntag. Von Startplatz 15 aus ging der Ex-Weltmeister ins Rennen und kam mit 30,6 Sekunden Rückstand ins Ziel.

Das schwerfällige Fahrverhalten der Yamaha M1 hatte zur Folge, dass Quartararo an seine körperlichen Grenzen kam. „Ab der Hälfte des Rennens hatte ich Probleme mit dem Arm und konnte nicht richtig fahren. Wir müssen diesen Bereich verbessern. Mein Arm ist auf dieser Art von Rennstrecken am Limit“, berichtet der Franzose.

Träges Handling der Yamaha M1 führt zu Armpump
„Mein Muskel war am Limit. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich trainiere so gut wie noch nie zuvor. Es ist schwierig“, gesteht Quartararo und beklagt das Fahrverhalten der MotoGP-Yamaha, die sich vor allem auf Grund der mächtigen Flügel nicht mehr so agil und wendig verhält wie in der Vergangenheit.

„Im vergangenen Jahr hatten wir diesbezüglich keine Probleme. Doch irgendetwas stimmt nicht mit dem diesjährigen Motorrad“, grübelt Quartararo. „Selbst wenn wir Schritte nach vorn machen, bleibt das Gefühl, ein sehr schwerfälliges Motorrad zu haben. Das müssen wir in den Griff bekommen.“

Hört man Quartararo genau zu, dann entsteht der Eindruck, dass die Yamaha M1 keine gute Balance hat und die Aerodynamik nicht mit dem Rest des Motorrads harmoniert. „Durch den fehlenden Grip und den Motor, der uns nach außen schiebt, wird das Motorrad sehr schwerfällig“, beklagt er.

Quartararo wünscht sich das agile Fahrverhalten älterer M1-Generationen zurück: „Meiner Meinung nach sollte es unsere oberste Priorität sein, das Gefühl zurückzufinden, das wir in der Vergangenheit hatten, vor allem bei Richtungswechseln.“

Dass Yamaha in Mugello dermaßen untergeht, hatte Quartararo nicht erwartet. Denn vor dem Grand Prix absolvierte das Yamaha-Werksteam einen Test, bei dem man einige erfreuliche Erkenntnisse machte. Für das Rennwochenende war Yamaha besser vorbereitet als die europäische Konkurrenz.

„Ich erwartete viel mehr“, gesteht Quartararo. „Vor allem erwartete ich, dass wir viel mehr Grip haben. Wir wissen nicht, warum wir so viel weniger Haftung hatten. Ich rechnete nicht damit, dass sich das Motorrad im Rennen so schwerfällig fahren lässt.“

„Das müssen wir gut untersuchen, um zu verstehen, warum wir an diesem Wochenende solche Probleme hatten“, fordert Quartararo und unterstreicht das große Problem: „Wenn der Grip im Rennen nachlässt, dann wird es für uns wirklich schwierig.“

Ein magerer WM-Punkt: Alex Rins muss für Platz 15 hart kämpfen
Teamkollege Alex Rins sorgte beim Italien-Grand-Prix für die überschaubaren Höhepunkte. Mit dem Einzug ins Q2 deutete Rins an, dass die Yamaha M1 durchaus Potenzial hat. Doch in den beiden Rennen fiel es Rins deutlich schwieriger, das Tempo der Konkurrenz mitzugehen. Im Sprint ging der Spanier als 13. leer aus und im Hauptrennen kam er mit 23,6 Sekunden Rückstand auf P15 ins Ziel.

„Es war sicher nicht das Rennen, das ich ich mir gewünscht habe“, kommentiert Rins, der Yamaha vor einer kompletten Nullnummer bewahrte. „Ich musste sehr hart kämpfen, um 15. zu werden. Das gesamte Rennen über hatte ich zu kämpfen. Der Start war besser als im Sprint. Ich verlor nur zwei Positionen.“

Auch Rins beklagt das schwerfällige Fahrverhalten der Yamaha. „Ich versuchte im Rennen, meine körperliche Verfassung zu kontrollieren. Unser Motorrad ist im Moment sehr schwer zu fahren, es ist kritisch. Wir versuchen, die Probleme zu kompensieren und um sie herum zu fahren.“

Die Grand-Prix-Wochenenden sieht Rins mittlerweile eher als Tests unter Rennbedingungen an. „Es geht momentan nur darum, Informationen zu sammeln“, erklärt der sechsmalige MotoGP-Laufsieger. „Diese Rennen sind für uns in erster Linie Tests. Es ist eine Möglichkeit, uns mit den Gegnern zu vergleichen und dabei Informationen zu sammeln.“

Text von Sebastian Fränzschky

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