Mit 1:59:498 Minuten war Valentino Rossi im Qualifying von Sepang, Malaysia, schnell genug für Platz vier und damit für die Spitze der zweiten Startreihe.
Viel weiter nach vor wäre es für den Yamaha-Werkspiloten allerdings nicht gegangen. Auf Andrea Dovizioso (Ducati) direkt vor sich verlor er 0,262 Sekunden. Doch Rossi ist „Sonntags-Fahrer“ sowie Rekord-Sieger von Sepang. Darum ist diese Ausgangslage eine, die dem Italiener besonders schmeckt.
Und so sieht er das auch in der Medienrunde vom Samstagabend. „Guter Tag“, so Rossi. „Ich war von heute Morgen bis heute Nachmittag ziemlich konkurrenzfähig, das ist nicht so schlecht.“ Allerdings sehe der Altmeister den Kampf um Sieg und Podest als mehr als offen und eng. „Viele Fahrer haben die Pace für das Podest und auch den Sieg“, grübelte der Italiener. „Darum müssen wir in einigen Bereichen noch arbeiten.“
„Ich bin mit der Balance nicht zufrieden, auch die Reifenwahl wird wichtig. Dieses Jahr war die Wahl oft sehr offen und das ist dieses Mal noch schlimmer, denn wir haben noch keine klare Vorstellung davon, welchen Vorderreifen wir nehmen werden“, überlegte der Yamaha-Pilot. Er sei zwischen Medium- und Hart-Mischung hin und hergerissen. „Wir müssen arbeiten und auf das Wetter warten, denn es scheint morgen wieder schlechter als heute zu werden.“ Er hoffe aber auf ein Trockenrennen und den Einsatz von Slicks.
Wem spielt Rossi aber für den Sepang-GP die Favoriten-Rolle zu? „Schwer zu sagen! Pedrosa ist hier immer sehr stark, aber auch Zarco ist sehr schnell und Dovi hat eine umwerfende Pace. Die erste Reihe kommt geschlossen für den Sieg in Frage. Aber auch in der zweiten Reihe, ich, Maverick, Lorenzo und ganz sicher auch Marquez können kämpfen. Es sind viele Fahrer vorn, die stark sind.“
Vinales: Steigerungen an einem Wochenende lange her
Teamkollege Maverick Vinales landete nur 40 Tausendstelsekunden hinter Rossi auf dem fünften Startplatz. In 1:59.538 Minuten blieb er auch gerade einmal 0,326 Sekunden hinter der Tagesbestzeit von Pedrosa.
Über den Tag hinweg war aber eine deutliche Steigerung sichtbar. Im dritten Freien Training am Vormittag begann der Spanier als Zehnter mit 2:00.695 Minuten. „Heute Morgen war es sehr schwierig“, so Vinales. „Sehr schwierig, denn ich habe mich auf dem Motorrad nicht gut gefühlt und bin immer weit rausgetragen worden. Ich konnte die Linien nicht halten.“
Im vierten Training konnte sich Vinales zwar zeitlich nicht steigern, war aber dennoch von seiner Pace angetan. „Heute bin ich zufrieden“, fährt der Spanier fort. „Uns ist von FP3 zu FP4 eine richtige Verbesserung gelungen und das ist lange her, dass wir am Wochenende Fortschritte machen konnten. Wir konnten die Zeiten verbessern.“
„Besonders mit den gebrauchten Reifen habe ich mich am Ende von FP4 richtig gut gefühlt“, sagt er weiter. „Die Zeiten sind echt gepurzelt und wir waren näher an der Spitze dran. Trotzdem bleibt uns noch Raum für Verbesserungen.“ Das Qualifying teilte der Yamaha-Pilot in zwei Runs auf, seine schnellste Zeit fuhr er auf der siebten von sieben Runden und die reichte für die zweite Startreihe. Dabei aber weiß er, dass er noch schneller gekonnt hätte.
„Im Qualifying hat mir an einigen Stellen Leistung gefehlt, denn am Morgen hatte ich nicht den gleichen Grip wie am Vormittag, weil wir das Set-up umgestellt hatten. Daher habe ich gemerkt, dass ich im Qualifying eigentlich noch schneller hätte fahren können. Aber wir sind ähnliche Zeiten wie beim Test gefahren und das Feeling war gut. Wir müssen versuchen, morgen noch etwas zu finden.“
Bei den Reifen hat sich Vinales auch noch nicht richtig entscheiden können. „Wir liegen irgendwo zwischen Soft und Hard. Ich mache mir Sorgen um den Soft. Mit dem Soft ist es besser geworden, auch durch die Änderungen, die wir am Nachmittag gemacht haben.“
Text von Sebastian Fränzschky
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