Yamaha startete verhalten in die zweite Saisonhälfte. Das große Ziel war es, bei den ausstehenden neun Rennen in großen Schritten auf WM-Leader Marc Marquez aufzuholen.
Doch aus Sicht von Verfolger Jorge Lorenzo scheiterte der Plan bisher. Der Titelverteidiger machte in Österreich fünf Punkte gut, verlor in Tschechien aber 16 Zähler auf Marquez. Teamkollege Valentino Rossi kam bei beiden Rennen vor Marquez ins Ziel, holte aber nur mickrige sechs Zähler auf.
Vor dem Großbritannien-Grand-Prix hat Rossi stolze 53 Punkte Rückstand, Lorenzo liegt weitere sechs Zähler zurück. Bei den ausstehenden Rennen dürfen sich die Yamaha-Werkspiloten keine Fehler mehr leisten. Gleichzeitig müssen Rossi und Lorenzo bei jedem Rennen vor Marquez ins Ziel kommen, wenn sie ihre WM-Chancen wahren möchten.
Besonders Rossi darf sich Hoffnungen machen, denn beim Montagstest in Brünn verwendete der Italiener neue Chassisteile, die Fortschritte ermöglichen sollen. Teamdirektor Massimo Meregalli bestätigt die positiven Eindrücke und schaut optimistisch nach Silverstone: „Wir sind zuversichtlich, dass wir sehr stark sind, vor allem weil wir ein paar neue Teile nutzen können, die wir beim IRTA-Test probierten. Sie steigern unsere Performance.“
Rossi mit neuen Teilen noch stärker?
Rossi gewann im vergangenen Jahr bei starkem Regen den Großbritannien-Grand-Prix und übernahm die alleinige WM-Führung. Es war Rossis erster Sieg in Silverstone. 2000, 2001, 2002, 2004 und 2005 gewann Rossi die Rennen der Königsklasse in Großbritannien. Damals wurde in Donington gefahren.
„Ich habe sehr gute Erinnerungen an Silverstone“, bemerkt Rossi, der als WM-Zweiter nach England reist. „Im vergangenen Jahr sicherte sich mir bei sehr schwierigen Bedingungen in einem unglaublichen Rennen den Sieg. Ich hoffe, dass wir in diesem Jahr gutes Wetter haben, doch das Wetter in England ist immer unvorhersehbar. Ich mag Silverstone sehr.“
„Es ist ein sehr unterhaltsamer Kurs, der aber auch ziemlich anspruchsvoll ist. Der Kurs ist sehr lang und hat viele Richtungswechsel, die bei hohen Geschwindigkeiten stattfinden. Es ist wichtig, ein perfektes Setup zu erarbeiten, das sowohl zu den langsamen als auch zu den schnellen Kurven passt. Wir arbeiten wie bei den vergangenen Rennen an allen Aspekten, um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen“, verspricht Rossi.
Lorenzo blendet die WM-Wertung aus
Teamkollege Lorenzo ist der Fahrer, der bisher in Silverstone die meisten MotoGP-Siege einfahren konnte. Der Spanier gewann 2010, 2012 und 2013 in Silverstone. „Nach zwei aufeinanderfolgenden Rennen in Österreich und Brünn ist die Situation nicht so, wie wir es uns vorher wünschten, doch wir können es nicht ändern“, bemerkt Lorenzo mit Blick auf den WM-Stand.
„Von nun an müssen wir von Rennen zu Rennen denken und versuchen, Tag für Tag das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Silverstone ist die nächste Station. Wir müssen alles geben, um dort das Maximum zu erreichen und das Fahren wieder zu genießen. Der Kurs zählt zu meinen Lieblingsstrecken, doch leider ist das Wetter immer ziemlich unvorhersehbar“, so der WM-Dritte.
Text von Sebastian Fränzschky
Quelle, Infos, Hintergrundberichte: www.motorsport-total.com/
Motorsport-Total auf Facebook
Motorsport-Total auf Twitter
Neueste Kommentare