(Motorsport-Total.com) – Nach gerade einmal vier Saisonrennen sollte man eigentlich noch keine Aussagen über den Ausgang der MotoGP-Weltmeisterschaft 2018 treffen. Und so wäre es sicher verfrüht, Valentino Rossi und Maverick Vinales jetzt bereits abzuschreiben.
Fakt ist aber, dass Yamaha aktuell noch immer auf den ersten Saisonsieg erwartet. Den bis heute letzten Erfolg der M1 feierte Rossi im Juni 2017 in Assen.
Und obwohl Vinales in der WM momentan „nur“ 20 Punkte hinter Spitzenreiter Marc Marquez liegt, könnte der Große Preis von Frankreich in Le Mans an diesem Wochenende bereits richtungsweisend sein. Kann Yamaha auch hier nicht um den Sieg mitkämpfen, dürfte es für Vinales und Rossi fast unmöglich werden, 2018 noch ein Wort um den WM-Titel mitzureden. Denn Le Mans galt in den Vorjahren immer als typische Yamaha-Strecke.
Seit 2015 sind die Japaner hier ungeschlagen, zuletzt gab es sogar drei Doppelsiege in Serie. 2015 und 2016 siegte jeweils Jorge Lorenzo vor Rossi, 2017 triumphierte Vinales vor Johann Zarco. Und wäre Rossi im Vorjahr nicht gestürzt, hätten sogar drei Yamaha-Piloten auf dem Podium gestanden. Daher kann das Motto 2018 eigentlich nur lauten: Wenn nicht hier, wo dann?
„Die Strecke in Le Mans passt zu unserem Bike und unseren Piloten“, gibt sich auch Teammanager Massimo Meregalli optimistisch. Zumal Yamaha die Zeit zwischen Jerez und Le Mans für zwei Tests in Jerez und Mugello nutzte. „Wir waren nah dran, das perfekte Set-up für mich zu finden. Daher reise ich mit einer positiven Einstellung nach Le Mans“, berichtet Vorjahressieger Vinales von den Tests.
Der Spanier konnte in Le Mans bereits dreimal gewinnen. Neben seinem MotoGP-Sieg 2017 triumphierte er in Frankreich auch 2013 in der Moto3 und feierte hier 2011 in der 125er-Klasse sogar seinen ersten Sieg in der Motorrad-Weltmeisterschaft überhaupt. „Le Mans ist eine gute Strecke für uns, sie passt zu meinem Fahrstil. Ich denke, wir können hier einen sehr guten Job machen“, erklärt Vinales.
Teamkollege Rossi gewann in Le Mans ebenfalls schon dreimal (2002, 2005 und 2008). Sein letzter Erfolg liegt jetzt bereits zehn Jahre zurück, doch der „Doctor“ gibt sich trotzdem optimistisch und erklärt: „Ich freue mich, dass wir jetzt nach Frankreich kommen, denn auf dem Papier sollten wir in Le Mans schnell sein. Normalerweise funktioniert die Yamaha hier gut.“
So wurde Rossi in den vergangenen vier Jahren dreimal Zweiter. Und ohne seinen Crash 2017 läge seine Podestquote seit 2014 sogar bei 100 Prozent. Trotzdem warnt der MotoGP-Rekordchampion vor zu viel Euphorie und erklärt, dass es momentan schwierig sei, Vorhersagen zu treffen, „weil unsere Gegner so stark sind.“ Rossi erwartet Yamaha aber zumindest „etwas konkurrenzfähiger“ als zuletzt in Jerez.
„Aber ich weiß nicht, wo wir im Vergleich zu den anderes Bikes stehen“, bremst er die Erwartungen auch gleich wieder ein. In der WM liegt Rossi als Sechster mit 40 Zählern bereits 30 Punkte hinter Marquez. Will er in diesem Jahr nach seinem zehnten Titel greifen, muss er schnell damit anfangen, die Lücke zu schließen – am besten schon an diesem Wochenende in Le Mans.
Text von Ruben Zimmermann
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