Nach dem ersten Testtag mit der Einheitselektronik von Magneti Marelli herrschte bei den Werkfahrern von Honda und Yamaha Ernüchterung.
Die Einführung des neuen Systems brachte die MotoGP auf dem Gebiet der Elektronik in die Vergangenheit zurück. Laut Valentino Rossi entspricht die Einheitselektronik in etwa dem Stand von 2008/2009. Doch schlimm ist es laut Yamaha-Teammanager Wilco Zeelenberg nicht.
„Es stimmt, wir müssen noch viel Arbeit investieren. Diese Motorräder – von Honda und Yamaha – waren in diesem Bereich sehr fortschrittlich: bei der Wheelie-Kontrolle, der Traktionskontrolle, der Motorbremse und all diesen Aspekten“, bemerkt Zeelenberg im Gespräch mit ‚Crash.net‘ und fügt hinzu: „Nun wechselten wir zu einem System, das vorher nie getestet wurde. Es war also keine Überraschung, dass sie sich am ersten Tag verloren vorkamen.“
„Sobald man die Daten auswertet, kann man erkennen, was falsch läuft. Es ist eine Frage der Einstellungen“, ist der Teammanager überzeugt. Die Fahrer kritisierten nach den Tests in Valencia und Jerez, dass Magneti Marellis System nicht feinfühlig genug regelt. Nahezu alle Spitzenfahrer stellten der neuen Einheitselektronik ein schlechtes Zeugnis aus.
Regelt das System zu grob? „Das trifft auch auf uns zu. Ich kann keine genauen Aussagen treffen, weil ich das Motorrad nicht fuhr, aber von dem, was Jorge berichtete, regelte die neue Elektronik sehr stark und nicht korrekt“, schildert Zeelenberg. Im Gegensatz zu Honda verzichtete Yamaha auf einen weiteren Test und beendete die Saison 2015 nach dem Nachsaisontest in Valencia, während HRC in Valencia weitere Erfahrungswerte sammelte. Valentino Rossi und Jorge Lorenzo werden erst im Februar in Sepang wieder auf ihre Motorräder steigen.
Text von Sebastian Fränzschky
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