(Motorsport-Total.com) – Die laufende Saison in der Superbike-WM verlief für Yamaha bisher ernüchternd.
Die Weltmeister von 2021 konnten bisher noch kein Rennen gewinnen und liegen trotz eines Großaufgebots von sechs Fahrern in der Herstellerwertung auf dem vorletzten Platz. Yamaha-Teammanager Paul Denning erkennt dennoch Fortschritte.
Das Niveau in der Meisterschaft hat sich laut Denning weiter gesteigert. „Die WSBK als Rennplattform ist intensiver als je zuvor. Es gibt einen großen Unterschied im Vergleich zu vor einem Jahr“, stellt er gegenüber WorldSBK.com fest und verweist darauf, dass bereits kleine Probleme dazu führen können, dass man nur noch auf P10 landet, anstatt in den Top 5 zu fahren.
Die Kritik an der Yamaha R1 weist Denning zurück. „Das Paket ist besser als im vergangenen Jahr und dass wir in der Meisterschaft nicht auf den gleichen Positionen liegen, spiegelt die Stärke und Tiefe der Meisterschaft wider“, begründet der Brite. „Es gibt so viele gute Fahrer auf guten Motorrädern.“
Andrea Locatelli laut Paul Denning „schneller als im Vorjahr“
Denning erkennt bei Yamaha einige Verbesserungen, auch wenn die Ergebnisse das nicht unbedingt bestätigen. Aktuell ist Werkspilot Andrea Locatelli als WM-Fünfter bester Yamaha-Pilot. „Wir sind mit ‚Loka‘ überall viel schneller unterwegs als vor einem Jahr“, so Denning. Er erinnert an den verpassten Sieg beim Auftakt in Australien und die drei Podestplätze von Locatelli.
„Man kann eigentlich nichts Schlechtes sagen, außer, dass wir die Performance und das Potenzial des Motorrads überall maximieren müssen“, bemerkt Denning. Dass Neuzugang Jonathan Rea bisher deutlich hinter den Erwartungen blieb, bedauert Denning. Doch der Trend zeigt nach oben, so der Yamaha-Verantwortliche.
Aktuell nur WM-Zehnter: Wann platzt bei Jonathan Rea der Knoten?
„Es gab einige technische Probleme, Stürze und eine Reihe von Hindernissen, die seine Performance eingeschränkt haben. Wir haben das Gefühl, dass wir das jetzt hinter uns lassen und einen Fahrer sehen, der Spaß am Motorradfahren hat. Er beginnt zu verstehen, wie er das Beste aus der R1 herausholen kann und das Team versteht, was er braucht“, so Denning.
„Ich glaube nicht, dass wir Jonathan bisher in seinem vollen Element gesehen haben“, bemerkt der Yamaha-Teammanager. Bisher wurde Rea vor allem durch schwache Qualifyings, technische Probleme und den Topspeed-Nachteil der Yamaha zurückgeworfen.
Laut Denning arbeitet Yamaha hart: „Unser Motorrad hat sich in einigen Bereichen messbar verbessert. Das spiegelt sich auch in den Verbesserungen wider, die wir über die Renndistanz gesehen haben. Die Konkurrenz ist viel härter und wir müssen viel mehr tun. Yamaha schläft weder in Japan noch im WSBK-Entwicklungszentrum in Mailand und wir arbeiten hart.“
Und was strebt Denning bis zum Jahresende an? „Wenn wir ein Rennen vor Ende des Jahres gewinnen können, wäre das ein spektakuläres Ergebnis, wenn man bedenkt, wo wir nach sieben Rennen stehen“, kommentiert der Yamaha-Teammanager, der in den zurückliegenden Jahren deutlich mehr zu feiern hatte. Im Vorjahr gewann sein Team sieben Rennen und im Jahr zuvor 14.
Text von Sebastian Fränzschky
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