Einen Tag nachdem die Werksfahrer Marco Melandri und Eugene Laverty in Silverstone zweimal die Plätze zwei und drei belegt haben, hat Yamaha den Ausstieg mit Saisonende aus der Superbike-WM bekannt gegeben. Diese Entscheidung wurde nach einer strategischen Begutachtung aller Motorsportaktivitäten innerhalb Europas getroffen. Ausschlaggebend war die Entwicklung des Zweiradmarktes auf dem alten Kontinent. Die freiwerdenden Ressourcen werden künftig in direkte Kundenaktivitäten investiert, um besser auf die Kunden eingehen zu können.
In der Pressemitteilung von Yamaha lautet es weiter, dass dieser Zeitpunkt sorgfältig gewählt wurde, damit alle Verpflichtungen korrekt eingehalten werden können und das Personal für die Zukunft planen kann. Das nächste Rennen findet erst in einem Monat statt. Der werksseitige Rückzug heißt nicht automatisch, dass im nächsten Jahr keine Yamaha-Motorräder in der Superbike-WM antreten. Die Japaner, beziehungsweise die europäische Niederlassung, wird künftig Rennkits für die Modelle R1 und R6 für potenzielle Kunden anbieten.
Für die Fahrer ist dieser Rückzug besonders bitter. Melandri hat sich nach einigen schwierigen Jahren in der MotoGP zum Wechsel in die Superbike-WM entschieden. Laverty ist von der Supersport-Klasse aufgestiegen. Beide haben in ihrer Debüt-Saison Rennen gewonnen und liegen aktuell in der WM-Wertung auf den Plätzen drei (Melandri) und vier (Laverty). Speziell der Italiener hat in der Superbike-WM und bei Yamaha eine neue Heimat gefunden.
Bereits im Winter 2008/2009 platzte sein Kawasaki-Vertrag, weil sich die Grünen plötzlich aus der MotoGP zurückzogen. Mit dem privaten Hayate-Team ging es dann noch eine Saison weiter. Nun der nächste Rückschlag für Melandri. Mit seinen Leistungen in diesem Jahr hat der 28-Jährige seinen Marktwert aber beträchtlich gesteigert. Laverty ist hinter seinem Teamkollegen der zweitbeste Rookie. Das Fahrerkarusell wird mit dieser Ankündigung an Fahrt aufnehmen. Auf der anderen Seite können Privatteams in der kommenden Saison konkurrenzfähiges Material leasen.
Text von Gerald Dirnbeck
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