(Motorsport-Total.com) – Anfang des Jahres verkündete Yamaha stolz, Jorge Lorenzo als Testfahrer verpflichtet zu haben.
Die Erwartungen an den dreimaligen MotoGP-Champion waren groß. Mit der Hilfe des sensiblen Spaniers sollte die Yamaha M1 verbessert werden. Doch Lorenzo lieferte bei Yamaha nicht das ab, was das Team erwartet hatte.
Bei seinem letzten Auftritt als Testfahrer in Portimao war er vier Sekunden langsamer als Aprilia-Pilot Aleix Espargaro. Yamaha verzichtete darauf, Lorenzo mit der 2020er-Version testen zu lassen, weil er nie in Schlagdistanz zu den Rundenzeiten der Stammfahrer kam.
Als Valentino Rossi Corona-bedingt in Aragon ausfiel, war Lorenzo körperlich nicht bereit, um die Werks-Yamaha zu übernehmen. Beim Portimao-Test wurden Mängel in Sachen Fitness offensichtlich. In Valencia nominierte Yamaha Garrett Gerloff als Rossi-Ersatz. Obwohl der WSBK-Pilot weder das Motorrad noch die Strecke kannte, bekam er den Vorzug.
Zuletzt wurde offiziell bestätigt, dass Cal Crutchlow die Rolle des Testfahrers übernehmen wird. „Jorge hat nicht trainiert, weil er für keine weiteren Tests in diesem Jahr vorgesehen war. Was wir von einem Testfahrer erwartet haben, fanden wir nicht vor“, stellt Yamaha-Teammanager Massimo Meregalli bei ‚DAZN‘ klar.
„Als wir den Test in Portimao absolvierten, sahen wir, dass er nicht …“, sucht Meregalli nach einer diplomatischen Antwort, um Lorenzos schlechte Fitness zu erklären und stellt klar: „Wir erhielten einfach nicht die Feedbacks, die wir uns erhofft hatten.“
„Es bot sich eine neue Option an und wir haben uns entschlossen, dass das der Weg ist, den wir einschlagen müssen“, bemerkt Meregalli mit Blick auf den Crutchlow-Deal. „Wir haben uns mündlich mit Cal geeinigt. Er zeigte sehr großes Interesse.“
„Er hatte sich überlegt, Testfahrer statt Stammfahrer zu sein. Wir sind überzeugt, dass wir dank seiner Erfahrung und seines Tempos großartige Arbeit leisten können. Wenn es uns die Coronavirus-Situation erlaubt, dann wird es anders laufen als in diesem Jahr“, hofft der Yamaha-Teamdirektor.
Text von Sebastian Fränzschky
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