(Motorsport-Total.com) – Beim vergangenen Rennen in Buriram (Thailand) überraschten die Yamaha-Piloten mit unerwartet starken Leistungen.
Valentino Rossi führte den Grand Prix an, nachdem er am Samstag nur knapp an der Pole-Position gescheitert war. Teamkollege Maverick Vinales schaffte es nach fünf Rennen ohne Top-3-Ergebnis endlich wieder auf das Podium und kam hinter Marc Marquez und Andrea Dovizioso ins Ziel. Doch im Lager von Yamaha konnte man sich den Aufschwung nicht erklären. Waren das Layout, die Bedingungen oder doch die Fortschritte bei der Entwicklung der M1 für den Teilerfolg verantwortlich?
„Wir müssen abwarten, wie es am Sonntag läuft“, dämpft Rossi die Erwartungen vor dem Yamaha-Heimspiel in Motegi. „In Thailand lief es nicht schlecht. Ich war das komplette Wochenende schnell. Das Rennen war mit Blick auf den Rückstand eines der besten. Es reichte aber nicht für das Podium. Wir müssen verstehen, ob es an der Strecke lag oder ob wir das Motorrad verbessern konnten.“
„Wir sind etwas besorgt, denn wir erwarteten nicht, dass es in Thailand so gut läuft. Wir hatten nicht viele neue Teile am Motorrad. Vielleicht lag es eher an der Strecke? Oder weil wir in Thailand die harten Reifen verwenden konnten? Es ist wichtig, das zu verstehen“, betont Rossi, der die Performance in Thailand nicht überbewerten möchte: „Maverick und ich waren vorne dabei, doch wir kämpften nicht um den Sieg. Dovi und Marc waren stärker als wir.“
Johann Zarco schiebt Thailand-Aufschwung aufs Layout
Markenkollege Johann Zarco war in Buriram ebenfalls konkurrenzfähig. Der Franzose macht vor allem die Strecke für den Aufschwung verantwortlich: „Das Streckenlayout half, denke ich. Unser Motorrad vermittelt immer ein sehr gutes Vertrauen für das Vorderrad. In Thailand gab es viele Stellen, an denen man schnell in Kurven einbiegen musste.“
„Man benötigte nicht so eine gute Beschleunigung am Kurvenausgang. Wir konnten unsere Vorteile also nutzen“, analysiert der Tech-3-Pilot, der für den Rest der Saison anstrebt, bester Privatfahrer zu werden. Aktuell liegt er fünf Punkte hinter LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow und drei Zähler hinter Pramac-Ducati-Pilot Danilo Petrucci zurück.
Valentino Rossi macht weiter Druck
Um dauerhaft konkurrenzfähig zu sein, muss Yamaha die Entwicklung der M1 beschleunigen. Rossi übt weiter Druck auf die Verantwortlichen in Hamamatsu aus: „Ich unterhalte mich auch im Laufe der Saison sehr oft mit den Managern. In Thailand gab es Gespräche mit einem wichtigen Mann. Ich versuche zu erklären, was ich denke. Es ist aber immer sehr schwierig. Sie stimmen mir zu, doch dann weiß man nie, was passiert, ob sie intensiver arbeiten oder nicht. Und ob sie dem vertrauen, was man ihnen sagt. Das werden wir in den kommenden Monaten sehen“, so Rossi.
Kann Rossi in Motegi erneut ums Podium kämpfen? „Es ist normalerweise eine gute Strecke für die Yamaha, doch im Vorjahr war es sehr nass. Es war immer komplett nass. Wir hoffen, dass es dieses Mal besser ist. Dann werden wir sehen, ob wir so stark sind wie in Thailand“, kommentiert der Italiener.
„Es ist nicht eine meiner Lieblingsstrecken, doch ich war in den vergangenen Jahren immer ziemlich stark hier. Deshalb mag ich den Kurs (lacht; Anm. d. Red.). Es gibt harte Bremszonen. Körperlich ist es anstrengend. Doch hier ist es kälter als in Thailand. Deshalb sollte es nicht so anstrengend sein. Der Teil nach der Brücke macht beim Fahren Spaß“, erklärt Rossi.
Neben Rossi, Vinales und den Tech-3-Piloten geht mit Testpilot Katsuyuki Nakasuga ein weiterer Yamaha-Pilot an den Start. Wie in den vergangenen Jahren wird der Japaner für seine Testarbeit mit einem Wildcard-Start belohnt. Wird man an seiner Maschine neue Entwicklungen sehen, die einen Ausblick auf 2019 geben? „Ich glaube nicht, dass Nakasugas Motorrad aktueller ist als unsere Maschinen“, kommentiert Rossi.
Text von Sebastian Fränzschky & Jamie Klein
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