Yamahas Rückkehr in die Superbike-Weltmeisterschaft ist eine große Bereicherung für die zuletzt schwächelnde Serie.
Ende 2011 verabschiedeten sich die Japaner aus der Meisterschaft, obwohl die R1 damals mit Marco Melandri und Eugene Laverty gut genug für Siege war. Ex-Champion Sylvain Guintoli und Ex-BSB-Champion Alex Lowes blicken optimistisch auf das neue Abenteuer mit Yamaha und peilen Siege an.
„Alex wird vermutlich eine bescheidene Antwort geben, doch er möchte das erste Rennen gewinnen. Das gilt auch für Sylvain“, bemerkt Teamchef Paul Denning im Gepspräch mit ‚Crash.net‘. „Aus Sicht von Yamaha und auch aus meiner Sicht geht es darum, beim Saisonstart so konkurrenzfähig wie möglich zu sein.“
„Wir möchten uns Schritt für Schritt steigern und versuchen, Rennen zu gewinnen. 2017 möchten wir um die WM kämpfen. Der Vertrag mit Pata läuft drei Jahre. Der Vertrag mit Crescent läuft ebenfalls drei Jahre“, berichtet Denning, der bis Ende 2015 das einzig verbliebene Suzuki-Team der Superbike-WM leitete. Im Winter wechselte Denning mit seiner Crescent-Crew zu Yamaha und kümmert sich 2016 um die Vor-Ort-Einsätze des Teams.
Da Guintoli und Lowes bei den bisherigen Tests immer ohne Transponder unterwegs waren, lässt sich die Konkurrenzfähigkeit der neuen Yamaha R1 schwer einschätzen. Ist das neue Superbike der Japaner bereits in der Debütsaison gut genug für den WM-Titel? Denning winkt ab, möchte aber nichts ausschließen: „Sollten wir zu Beginn der Saison Rennen gewinnen, dann wäre es eine andere Geschichte.“
Der Brite ist vom Konzept der neuen R1 überzeugt. Optisch und auch technisch gibt es viele Gemeinsamkeiten mit der Yamaha-MotoGP-Maschine. „Sie haben die Erfahrungen der M1 genutzt, vor allem bei der Balance und Steifigkeit des Chassis. Das Motorrad funktioniert sehr gut. Ich erinnere mich daran, dass Pol (Espargaro) oder Bradley (Smith) beim 8-Stunden-Rennen meinte, dass das Motorrad besser einlenkt als die M1.“
Doch die vorderen Positionen der Superbike-WM sind hart umkämpft. Denning macht sich keine Illussionen: „Man muss bedenken, was Kawasaki auf die Beine stellt, wenn man versuchen möchte, den Titel in der Superbike-WM zu holen. Sie sind nicht in der MotoGP und konzentrieren sich voll auf die Superbike-WM“, warnt der Yamaha-Teamchef, der aber auch mit BMW und Ducati rechnet.
„BMW ist ebenfalls nicht in der MotoGP vertreten und hat hier zwei gute Teams. Ducati hat intern genug Ressourcen, um in der Superbike-WM ein kleines MotoGP-Projekt unterzubringen, was die Arbeit mit der Elektronik und der Entwicklung der Maschine angeht. Zudem testen sie sehr viel“, weiß der Brite, der sich auf die Unterstützung von Yamaha freut. „Yamaha-Europa in Deutschland hat ein Test-Motorrad. Wir haben gute Fahrer, wie zum Beispiel Max Neukirchner“, lobt er.
Text von Sebastian Fränzschky
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