(Motorsport-Total.com) – Die Zukunft von Johann Zarco war eines der Topthemen beim MotoGP-Saisonfinale in Valencia.
Nachdem Jorge Lorenzo am Donnerstag vor dem finalen Rennwochenende der Saison seinen Rücktritt bekanntgab, rechnete sich Zarco große Chancen auf den Platz im Honda-Werksteam auf. Schlussendlich landete er bei Avintia, obwohl er sich abfällig über das spanische Ducati-Team äußerte .
„Ich will ein gutes Team mit einem guten Motorrad, und für mich ist Avintia kein Top-Team“, kommentierte Zarco. Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti konnte Zarco am Montag nach dem Saisonfinale in Valencia schlussendlich doch noch überzeugen. Für die Beziehung zur Avintia-Mannschaft dürften Zarcos Äußerungen aber keine Hilfe sein.
Doch wie kam es überhaupt zum Transfer. Alles nahm beim Österreich-Grand-Prix in Spielberg seinen Lauf, als Zarco eine folgenschwere Entscheidung traf. „Als ich mich im August dazu entschied, das KTM-Projekt zu beenden, hatte ich keinen Plan B. Sie ließen mich gehen, um Kallio einzusetzen. Schlussendlich war es eine schlechte Nachricht, die zu einem guten Ende führte“, bemerkt Zarco im Gespräch mit ‚MotoGP.com‘.
Das Hoffen auf den Platz im Honda-Werksteam
„Es öffnete sich bei Honda eine Tür für mich. Ich erkannte, dass es bei Jorge nicht richtig passte. Ich wusste nicht, wie seine Zukunft aussieht. Ich wollte diese Karte ausspielen“, gesteht Zarco, der 2020 als Teamkollege von Marc Marquez fahren wollte.
Sein Plan schien aufzugehen, als Lorenzo seinen Platz frei machte. „Als er in Valencia bei der Pressekonferenz seinen Rücktritt verkündete, dachte ich, dass es ziemlich gut aussieht. Doch im Laufe des Wochenendes änderte sich die Windrichtung. Es entwickelte sich für mich zum Schlechteren“, blickt Zarco zurück. Honda verhandelte bereits mit Alex Marquez und dem Marc-VDS-Team, mit dem der jüngere der beiden Marquez-Brüder einen Vertrag für die Saison 2020 hatte.
„Es war ein verrückter Sonntag. Ich wusste bereits, dass ich nur noch geringe Chancen habe. Ducati meldete sich am Montag bei mir und meinte, dass wir reden müssen. Wir hatten einige Meetings, in denen sie mir erklärten, was sie für mich möglich machen könnten. Schlussendlich konnten sie mich überzeugen“, so Zarco.
Keine Angst vor der Ducati Desmosedici
„Das bescherte mir einen Selbstvertrauen-Schub. Sie erklärten mir, dass das Avintia-Team einen komplett anderen Status bekommt. Ich sollte die Chance bekommen, wieder um die Top 7 oder um die Top 10 kämpfen zu können. In der Zukunft sollte ich dann ein besseres Motorrad bekommen. Podestplätze wären die Krönung“, bemerkt der Franzose.
Sorgen macht sich Zarco nach der positiven Erfahrung mit der Honda RC213V nicht. „Die drei Rennen mit Honda haben einige Zweifel beseitigt, die auf Grund der fehlenden Ergebnisse entstanden waren“, erklärt er. Das Kennenlernen mit der Ducati Desmosedici in der 2019er-Spezifikation findet Anfang Februar beim Sepang-Test statt.
Text von Sebastian Fränzschky
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