Von der Pole-Position aus führte Johann Zarco den MotoGP-Saisonauftakt 2018 sehr lange an. Von der ersten bis zur 17. Runde lag die schwarze Tech-3-Yamaha mit der Startnummer 5 an der Spitze.
Aber in den letzten fünf Runden brachen seine Rundenzeiten ein. Zarco wurde durchgereicht und kam schließlich als Achter ins Ziel. „Er hatte Probleme, weil er die Reifen zu stark belastet hat und dann keinen Grip hatte“, sagt Rennsieger Andrea Dovizioso. Und der Ducati-Pilot fügt einen interessanten Satz hinzu: „Er hat das Rennen angeführt, weil wir das wollten. Jeder hat die Reifen geschont.“
Die Pace war in der ersten Rennhälfte sehr langsam, denn alle versuchten die Reifen so gut wie möglich zu schonen, um in der Schlussphase noch genügend Grip zu haben. „Ich glaube, der Medium-Vorderreifen war eine gute Wahl“, meint Zarco. „Nach acht oder neun Runden hatte ich vorne ein seltsames Gefühl. Ich machte mir Sorgen und dachte, dass meine Gegner vielleicht das gleiche Problem bekommen. Fünf Runden vor Rennende wurde das Problem mit dem Vorderreifen schlimmer.“
Von da an ging es schlagartig rückwärts. Zarco verlor Position um Position. „Ich konnte nicht kämpfen, weil ich zu stark gerutscht bin. Als ich in der Kurve das Motorrad lenken wollte, während es gerutscht ist, wäre ich beinahe gestürzt. Ich musste durchatmen und meine Position halten, aber meine Pace wurde viel zu langsam.“ In Runde 17 lag Zarco noch in Führung und fuhr 1:56.1 Minuten. In Runde 20 war er bei 1:56.4, während Dovizioso an der Spitze 1:55,3 fuhr. In diesem Ton ging es weiter.
Runde 21 absolvierte Zarco mit 1:57,4 und die letzte Runde mit 1:58,0. Gleichzeitig war Dovizioso immer noch im Bereich von 1:55 zu finden. „Ich wurde mit einem technischen Problem Achter“, sagt der Franzose. „Ich denke, damit kann ich zufrieden sein. Ich habe es genossen, das Rennen anzuführen. Wenn ich solche Rennen fahre und alles gut läuft, dann werde ich um den Sieg kämpfen.“ Mit der Pole-Position und der starken Vorstellung im Rennen kann Zarco mit breiter Brust zum nächsten Rennen nach Argentinien reisen.
Kritisieren will er Michelin nicht: „Normalerweise beschwere ich an einem Wochenende nicht. Bei den gleichen Reifen sind manche schlecht, manche gut. Aber im Rennen war es nicht nur mein Gefühl. Wenn du ein Problem hast, dann wäre es zu einfach zu sagen, es ist ein technisches Problem. Aber wenn dein Michelin-Techniker sagt, dass etwas falsch ist, dann kannst du mit deinem Rennen zufrieden sein.“
Für Zarco überwiegt das Positive. Er nennt drei entscheidende Augenblicke des Rennens: „Der Start war ein guter Moment, weil er mir gut gelang. Dann sah ich Pedrosa, aber mein Motorrad bewegte sich und er musste bremsen. Dadurch übernahm ich sofort die Spitze. Dass ich mehr als sechs Runden geschafft habe, war auch ein guter Moment, denn ich habe an das vergangene Jahr gedacht“, spricht er seinen damaligen Sturz an. „Als mich Dovizioso überholt hat, kam sofort Marc. Wir kämpften für zwei Kurven, aber ich konnte nicht mithalten. Ich würde sagen, ich hatte drei gute Momente.“
Text von Maria Reyer & Oriol Puigdemont
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