(Motorsport-Total.com) – Seit drei Jahren dominiert Jonathan Rea mit Kawasaki die Superbike-WM fast nach Belieben.
Viele Fans würden den dreimaligen Weltmeister gerne in der MotoGP sehen. Im Laufe der Saison 2012 absolvierte der Brite zwei Rennen in der Königsklasse. Damals sprang er für den verletzten Casey Stoner im Repsol-Honda-Team ein. In Misano wurde Rea Achter und anschließend in Aragon Siebter. Als Nachfolger für Stoner kam er damals nicht infrage. Honda setzte für die Zukunft auf Marc Marquez.
In der Superbike-WM blieb Rea dem Ten-Kate-Honda-Rennstall noch zwei weitere Jahre treu. Dann entschied er sich für 2015 zum Wechsel und begann mit Kawasaki seinen Erfolgslauf. Sein Vertrag mit den „Grünen“ läuft am Saisonende aus. „Mein Management lotet derzeit alle Möglichkeiten aus“, sagt Rea. „Aber ich bin sehr glücklich bei Kawasaki. In der Superbike-WM fühle ich mich auch zuhause. Idealerweise machen wir weiter.“
Dass Rea in der Superbike-WM zu einem anderen Hersteller wechselt, ist unwahrscheinlich. „Suche ich eine Veränderung? Eigentlich nicht. Ich bin glücklich, wenn ich ein Motorrad habe, mit dem man Rennen gewinnen kann.“ Konkurrenzfähiges Material und ein passendes Umfeld sind für den 31-Jährigen essenziell. Er ist bereits der erste Fahrer in der Superbike-Geschichte, der drei WM-Titel in Folge gewinnen konnte. Mit 55 Siegen fehlen ihm nur noch vier Triumphe auf die Bestmarke von Carl Fogarty.
Nur konkurrenzfähiges Material interessant
Rea hat sich seinen Platz in der Geschichte des Motorradrennsports gesichert. Eine offene Rechnung ist die MotoGP. Aber der Brite relativiert: „Es müsste etwas Besonderes passieren, um jetzt in die MotoGP zu kommen. Es war mein Traum, aber dort sind die besten Fahrer. Wenn ich wechsle, dann brauche ich ein gutes Paket. Ich müsste meinen Erfahrungsnachteil mit den Motorrädern, den Strecken und den Reifen wettmachen.“
Deshalb hält er auch fest, dass ihn nur ein konkurrenzfähiges Werksmotorrad interessieren würde: „Ich habe kein Interesse für ein Kundenteam zu fahren, wenn die Werksfahrer besseres Material haben.“ Rea will nicht im Mittelfeld kämpfen und keine Chance auf Topergebnisse haben. „Ich möchte mich fair gegen die besten Fahrer der Welt messen. Aber mit 31 glaube ich nicht mehr daran, dass ich diese Chance erhalte.“
Kein Gedanke an Rücktritt
Im Vorjahr gab es Gerüchte, dass Rea mit Suzuki in Kontakt steht. Dem widerspricht er aber: „Das waren nur Gerüchte. Ich kann nicht kontrollieren mit wem mein Manager spricht. Seine Aufgabe ist es, die besten Möglichkeiten für mich zu finden. Ich bin nie mit jemandem am Tisch gesessen und habe darüber gesprochen.“ Die nächsten Vertragsgespräche wird es voraussichtlich bald mit Kawasaki geben. Rea wird auch bei den 8 Stunden von Suzuka antreten.
An Rücktritt denkt er derzeit nicht: „Ich sah mich nicht länger als bis 33 oder 34 fahren. In meinem Kopf war das der Zeitraum, um auszusteigen. Aber ich habe beim Fahren so viel Spaß, dass ich momentan keinen Rücktritt sehe. Aber wer weiß. Als Fahrer hat man nicht alles in seiner Hand. Man muss Möglichkeiten nutzen. Man hat nie eine Traumsituation, aber ich bin ihr sehr nahe. Ich bin sehr glücklich, dass mir Kawasaki die Möglichkeit gegeben hat, meine Träume zu erfüllen. Dafür bin ich sehr dankbar. Die Idee ist, dass wir so weitermachen.“
In jüngerer Vergangenheit wechselten Ben Spies, Cal Crutchlow, Eugene Laverty und Loris Baz von der Superbike-WM in die MotoGP. Spies konnte im Yamaha-Werksteam ein Rennen gewinnen. Richtig etabliert hat sich nur Crutchlow. Die meisten MotoGP-Teammanager sehen sich in den Klassen Moto2 und Moto3 nach neuen Talenten um, denn man teilt das gleiche Fahrerlager und steht in deutlich engerem Kontakt als mit der Superbike-WM.
Text von Gerald Dirnbeck & Jamie Klein
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