Freddie Spencer - © Motorsport Images

© Motorsport Images – Die Kritik der Fahrer an Freddie Spencer wird immer lauter

(Motorsport-Total.com) – Die Kritik an den FIM-Rennkommissaren in der MotoGP reißt nicht ab. In Barcelona hat Enea Bastianini drei Strafen ignoriert.

Francesco Bagnaia sprach in Mugello nach seiner Rückversetzung in der Startaufstellung von einer „Clown“-Strafe. Schon in Jerez ist Johann Zarco nach dem Rennen bei Diskussionen mit den Rennkommissaren der Kragen geplatzt.

Die Reihe an Beispielen in den vergangenen Wochen lässt sich in allen Klassen beliebig fortsetzen. „Ich komme verwirrter heraus als wenn ich hineingehe“, sagt Fabio Quartararo über seine Gespräche im Büro der Rennkommissare.

Das Gremium der FIM-Rennkommissare setzt sich aus Freddie Spencer, Andres Somolinos und Tamara Matko zusammen. Spencer ist der Vorsitzende. Seit 2019 ist der Ex-Weltmeister Teil dieses Gremiums.

An seinen Beurteilungen scheiden sich die Geister. „Es sieht so aus, als würde ich mit jemandem sprechen, der nie Rennen gefahren ist“, findet Quartararo deutliche Worte. „Das ist traurig. Ich denke, wir sollten professionellere Leute finden.“

Spencer fuhr zwischen 1982 und 1989 Vollzeit in der Motorrad-WM. Zweimal wurde er Weltmeister der 500er-Klasse und einmal in der 250er-Klasse. 27 Siege hat der US-Amerikaner in seiner Karriere errungen, den letzten im Jahr 1985.

„Ich bin mir sicher“, meint Aleix Espargaro in Richtung der Kommissare, „dass sie ihr Bestes geben und alles sorgfältig analysieren, aber das Level ist nicht gut genug. Wenn ich in jedem Rennen 22. wäre, dann könnte ich ein oder zwei Jahre fahren, aber dann wird mich jemand ersetzen.“

„Ich habe in der Sicherheitskommission meine Meinung mitgeteilt. Sie geben ihr Bestes, aber sie sind 20 Jahre vom heutigen Racing entfernt. Wir brauchen dort jemanden, der erst vor kurzer Zeit gefahren ist. Nicht vor ein oder zwei Jahren, aber auch nicht vor 25 Jahren.“

„Es muss jemand sein, der die MotoGP und die heutigen Fahrstile, die Reifen und so weiter kennt. Sie können ihre Jobs behalten, aber vielleicht brauchen sie dort eine zusätzliche Person, die die MotoGP im Jahr 2024 besser kennt.“

Das Treffen der Sicherheitskommission findet an jedem Rennwochenende am späten Freitagnachmittag statt. In Mugello brachte Bastianini seine Situation von Barcelona zur Sprache. Denn seiner Meinung nach hatte er beim Verlassen der Strecke genügend Zeit verloren.

Eine Strafe wäre nicht angebracht gewesen. In Barcelona hat zum Beispiel auch Moto2-Fahrer Senna Agius eine Long-Lap-Strafe wegen Tracklimits erhalten. Aber in der entscheidenden Situation ist er von einem anderen Fahrer neben die Strecke gedrängt worden.

Die Rennkommissare sollen nach dem Rennen zugegeben haben, dass die Strafe falsch war. Deshalb fordert Bastianini: „Es sollte auch die Möglichkeit geben, während des Rennens mit dem Team zu sprechen und nicht nur danach. Man kann dann nichts mehr an der Strafe ändern.“

In der Sicherheitskommission sind die Rennkommissare nicht anwesend. Die Fahrer sollen aber die Möglichkeit haben, zu den Rennkommissaren gehen zu können, wenn sie mit ihnen etwas besprechen und ihre Meinung kundtun wollen.

Für die Fahrer trotzdem eine unbefriedigende Situation. „An einem Tag entscheiden sie bei einer Sache so, und am nächsten Tag bei exakt der gleichen Sache anders“, ärgert sich Espargaro. „Geändert haben sich nur die Farben der Motorräder. Wir Fahrer werden verrückt.“

Wie die Gespräche mit den Rennkommissaren ablaufen, schildert Bagnaia zu seiner „Clown“-Strafe in Mugello: „Ich habe versucht, ihnen anhand der Telemetriedaten zu erklären was passiert ist. Aber da wurde die Strafe schon verkündet. Das ist scheiße!“

„Niemand ist glücklich, denn es gibt bei den Strafen keine Konstanz. In Portimao bin ich mit Marc [Marquez] kollidiert und wir sind beide gestürzt. Sie haben mir gesagt, dass sie mir eine Long-Lap-Strafe gegeben hätten, wenn ich nicht gestürzt wäre.“

„Aber was ist mit Martin und Bastianini passiert?“, verweist Bagnaia auf den Mugello-Sprint, wo Bastianini gestürzt und Martin weitergefahren ist. „Keine Strafe. Oder bei Oliveira und Quartararo?“ Auch für diesen Crash gab es keine Strafe, obwohl Oliveira eingeräumt hat, dass eine Strafe gegen ihn auch vertretbar gewesen wäre.

Text von Gerald Dirnbeck

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