Attila Kiss, ist Motorradfahrer und hat im August 2010 sein Diplom in Industrieller Gestaltung mit der Diplomarbeit „Gauss-Concept – Elektromotorrad mit künstlicher Muskulatur“ gemacht.
Idee und Gestaltung
Da ich selbst sehr an Technik interessiert und ein begeisterter Motorradfahrer bin, war es schon immer mein Wunsch ein Fahrzeug zu gestalten. Besonders interessant fand ich aber die Herausforderung technische Komponenten, Funktion, Ergonomie und Gestaltung in einem mobilen Objekt zu vereinen. Ein Motorrad ist in dieser Hinsicht besonders spannend, weil der Fahrer mit dem Motorrad eine enge Verbindung eingeht.
Ein sehr aktuelles Thema ist zurzeit der Elektroantrieb. Und je mehr ich mich mit dem Thema befasste, desto mehr ergriff mich die Faszination. Wichtig bei der Gestaltung war mir, dass man die Funktion und das Zusammenwirken der einzelnen Komponenten des Elektromotorrades erahnen kann. Gestalterisch habe ich versucht die einzelnen Baugruppen von einander klar abzugrenzen. Ich denke, dass man durch Transparenz besonders Skeptikern das Thema auf diesem Wege näher bringen kann.
Das Hauptkonzept der Gauss ist die variable Fahrwerksgeometrie, welche sich dynamisch der Situation anpasst. Ein konventionelles Fahrwerk bedeutet immer einen Kompromiss. Diesen Kompromiss wollte ich mit Hilfe einer künstlichen Muskulatur umgehen und so die Fahrdynamik des Motorrades verbessern. Namensgeber für das Motorrad war Johann Carl Friedrich Gauß, ein deutscher Mathematiker und Physiker, da er auf dem Gebiet des Magnetismus forschte.
Antrieb: Permanentmagnetsynchronmotor ohne Getriebe, 110 kW / 150 PS, 140 Nm ab 500 U/min, 260 km/h bei 9.000 U/min, 144 Volt Nennspannung, Gewicht 18Kg, Anbindung Hinterrad: hydraulisch.
Fahrwerk: Variable Fahrwerkgeometrie aufgrund künstlicher Muskulatur, Aluminiumkarbonverbundrahmen.
Akkus: 13x Akkus mit insgesamt 20 kW/h Leistung, Durchschnittsreichweite: 230km, Gesamtgewicht Akkus: 50Kg.
Gewicht: Gewichtfahrfertig 180kg.
Permantmagnetsynchronmotor & Hydraulik
Der PSM Motor leistet 110kw, ist Luftgekühlt und per Hydraulik mit dem Hinterrad angebunden. Ein Kühlkörper aus Aluminium ist mit dem Motor verbunden und mit einem Kühlschacht umkleidet. Die Öffnung des Schachtes ist am Heck positioniert, weil an dieser Stelle Abtrieb / Unterdruck entsteht, welcher den Abtransport der warmen Luft unterstützt.
Künstliche Muskulatur
Die künstliche Muskulatur erlaubt eine variable Fahrwerksgeometrie, welche sich der Fahrbahn und dem Fahrer anpasst. Wendigkeit, Beschleunigungs- / Bremsstabilität, Sicherheit und vor allem der Fahrspaß sollten gesteigert werden.
Heads Up Display
Das Cockpit des Motorrades wird mittels Brille, welche mit einer Kombination der Headsup-und der Motiontracking-Technologie ausgestattet ist, sichtbar. Sie dient gleichzeitig auch als Schlüssel.
Akku Modul System
Ein modular aufgebautes Akkukonzept ist die kostengünstigste Lösung für ein Elektromotorrad. Das Modulsystem besteht aus zwei Basisformen. Geschaltet werden die Akkus über steckbare Metallpins und den Connectoren an den Enden.
Interaktives Fahrwerkssetup
Auch Fahrwerks- und sicherheitsrelevante Daten, wie z.B. Reifendruck, können auf diesem Wege dargestellt werden. Das HUD der Gauss ist interaktiv. Fahrwerkeinstellungen können mittels Brille schnell und ohne Werkzeug vorgenommen werden.
Aluminiumkarbonverbundrahmen
Der Verbundrahmen vereint die kostengünstige Fertigung eines Aluminiumrahmens und die Vorteile von Karbon. Durch das Aufschäumen des Aluminiums an den Nahtstellen kann sich das Harz bei der Karbonverarbeitung mit dem Aluminiumrahmen verbinden.
Website zum Konzeptbike: www.gauss-concept.com
Video zum Motorrad auf Gaskrank TV
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