Motorrad fahren liegt im Trend. Nach Angaben des Industrie-Verbands Motorrad Deutschland e.V. stieg die Zahl der Neuzulassungen zwischen 2014 und 2015 um mehr als 6 Prozent. Davon profitieren auch alle, die ein gebrauchtes Modell verkaufen möchten. Schließlich möchte sich nicht jeder Anfänger gleich eine neue Maschine kaufen und auch so mancher, der schon länger fährt, spart lieber Geld. So lässt sich ein altes Modell in vielen Fällen gewinnbringend verkaufen. Das spart Platz in der Garage und gibt Geld für neue Anschaffungen – zum Beispiel ein neues Motorrad.

Ein Vorgang, der Verkäufern gebrauchter Motorräder häufig schwer fällt, ist die Preisfindung. Schließlich möchte man selbst weder große Verluste machen noch Käufer mit zu hohen Preisen abschrecken. Doch wie findet man heraus, welcher Preis für das eigene Angebot angemessen ist?

Motorrad verkaufen

Die geliebte Maschine – wenn ein Verkauf ansteht, will man das Motorrad in guten Händen wissen. Aber natürlich spielt auch der Verkaufspreis eine sehr wichtige Rolle.

Andere Verkaufsangebote sichten
Eine gute Methode zur Preisfindung ist der Vergleich mit anderen Angeboten. Dabei sollte es sich natürlich am besten um dasselbe Modell und dasselbe Baujahr handeln. Recherchieren können Verkäufer:

  • auf einschlägigen Internetseiten für Gebrauchtangebote (speziellen Seiten für den Fahrzeugverkauf oder Onlinebörsen)
  • in Anzeigen von Zeitschriften oder Zeitungen

Das Internet bietet in diesem Zusammenhang große Vorteile. Denn hier muss nicht erst lange nach dem betreffenden Modell gesucht werden. So können Nutzer das gewünschte Modell bei Autoscout24 beispielsweise einfach in eine Suchmaske eingeben und kommen so ohne Umwege zu dem gewünschten Ergebnis. Beim Vergleichen gilt es allerdings zu beachten:

  • wer das Modell verkauft (Händler oder Verkauf von privat)
  • wo der Händler beziehungsweise der Privatverkäufer angesiedelt ist
  • in welchem Zustand sich das Motorrad (angeblich) befindet beziehungsweise wie stark es gefahren wurde.

So sollten Preise beim Verkauf von privat immer unter denen von Händlern liegen. Außerdem bewegen sich Verkaufspreise in verschiedenen Regionen auf einem unterschiedlichen Level. Handelt es sich um eine schon etwas mitgenommene Maschine, können Besitzer eines gut erhaltenen Modells ruhig mehr verlangen. Schließlich bezieht ein potenzieller Käufer solche Faktoren in seine Kaufentscheidung ein. Auch etwaige Umrüstungen spielen eine Rolle. Inwiefern sich diese auf den Preis eines Motorrads niederschlagen, hängt entscheidend davon ab, welche Funktion sie erfüllen – und ob diese auf die Optik beschränkt ist.

Listenpreis ermitteln
Alternativ zum eigenständigen Vergleich mit anderen Verkaufsangeboten können Privatverkäufer auf zwei regelmäßig erscheinende Listen zurückgreifen:

Erstere erscheint vierteljährlich, der DAT Marktspiegel sogar jeden Monat. Beide enthalten Einkaufs- und Verkaufsnotierungen für gebrauchte Fahrzeuge – Autos und Motorräder – und werden auszugsmäßig in diversen Fachzeitschriften veröffentlicht. Gewerbetreibende erhalten sie auch komplett.

Dabei gilt es natürlich, die Preise je nach Laufleistung anzupassen. Hinweise zur korrekten Vorgehensweise dabei erhalten Verkäufer meist mit den Listen. Alternativ haben Personen, die ein Motorrad verkaufen möchten, die Möglichkeit, ihr Modell auf den Internetseiten beider Anbieter bewerten zu lassen und so einen Richtwert zu erhalten, der allerdings weniger aussagekräftig ist als die in den Listen enthaltenen ausführlichen Daten.

Auch der ADAC gibt auf Anfrage über die in den Listen notierten aktuellen Preisen Auskunft. Außerdem können Mitglieder eine eigene Suche nach dem Wert von gebrauchten Autos oder Motorrädern durchführen. Dazu genügt es, einige wichtige Daten über das betreffende Modell einzugeben.

Auch hier gilt es, folgende Faktoren zu berücksichtigen:

  • Region
  • Zustand der Maschine
  • Eventuelle Umbauten

Nicht bei den in Listen angegebenen Preisen berücksichtigt werden außerdem oft diverse Sonder- und Serienausstattungen. Meist ist es deshalb sinnvoll, beide genannten Methoden zu kombinieren und sowohl Listenpreise als auch die aktuellen Preise auf dem Gebrauchtmarkt zu konsultieren. Im Idealfall sollte beides wenig voneinander abweichen – Ausnahmen bestätigen jedoch die Regel.

Zum Teil ist der Preis Verhandlungssache
Auch das eigene Verhandlungsgeschick hat zentrale Auswirkungen darauf, ob Verkäufer einen guten Preis für ein Motorrad erzielen. Das bedeutet keineswegs, den Käufer anzulügen. Ganz im Gegenteil, Ehrlichkeit ist eine wichtige Voraussetzung beim Verkauf von gebrauchten Fahrzeugen. Andernfalls können noch im Nachhinein Konsequenzen auf den Verkäufer zukommen. Stattdessen zahlt es sich aus, die Vorzüge der Maschine gelungen hervorzuheben und dem Interessenten überzeugend darzulegen, dass und warum sich der Kauf lohnt.

Wichtig für erfolgreiche Verkaufsverhandlungen sind außerdem die folgenden Punkte:

  • Gute Fotos erhöhen die Chance, dass sich viele Interessenten melden, die bereit sind, den angegebenen Preis zu zahlen.
  • Vor dem Verkauf sollte die Maschine in jedem Fall ausgiebig gereinigt werden. Der optische Zustand eines Fahrzeugs hat oft erhebliche Auswirkungen auf Preisverhandlungen.
  • Verhandelt werden sollte nicht am Telefon. Seriöse Interessenten führen Gespräche über Preise unter vier Augen.
  • Ein Kaufvertrag, in dem alle wichtigen Punkte enthalten sind, ist Pflicht. So sichern sich Verkäufer auch gegen spätere Reklamationen ab.
  • Beim Gebrauchtkauf sollten Verkäufer auf Barzahlung bestehen. Falls der Käufer kein Bargeld dabei hat, können beide gemeinsam zur nächsten Bank geben.
  • Eine Bestätigung der Übergabe wichtiger Komponenten wie Schlüssel ist ein weiterer zentraler Faktor, um die Maschine auch rechtssicher übergeben zu können.

Letztendlich spielt auch Sympathie eine Rolle. Wer unfreundlich und verschlossen gegenüber Kaufinteressenten auftritt, muss sich nicht wundern, wenn diese Zweifel hegen und vom Kauf zurücktreten. Auf der anderen Seite sind ein nettes Lächeln und eine offene Art überzeugende Verkaufsargumente.

Motorrad verkaufen

Wenn ein Motorrad im guten Zustand ist, kann man auch einen guten Preis verlangen. Kleinere Mängel sollten eventuell vorher ausgeglichen werden, um nicht unnötig Abstriche machen zu müssen.

Fazit
Die Nachfrage nach gebrauchten Motorrädern ist hoch. Verkäufer gut erhaltener Modelle haben demnach gute Chancen, einen Käufer zu finden. Der Preis spielt dabei allerdings eine zentrale Rolle. Denn nur wenn er angemessen ist, finden sich wirklich seriöse Interessenten. Sogar wenn der Preis zu günstig erscheint, kann sich dies negativ auf die Verkaufschancen auswirken. Denn Schnäppchen stehen auch auf dem Markt für Motorräder unter dem Verdacht, qualitativ minderwertig zu sein. Es hilft also nicht unbedingt, den Preis möglichst niedrig anzusetzen.

Bildquellen:
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Eine Antwort auf Motorrad verkaufen – Preisfindung für Verkäufer

  1. Jan-Dirk

    Spannender Beitrag, Hut ab!
    Neben der reinen preisfindung gibt es auf jeden Fall einiges zu beachten, was beim Motorrad-Kauf und -Verkauf von Bedeutung ist.
    Ähnliches gilt für den Kauf/Verkauf von Rollern und anderen 2-Taktern.
    Ich habe dazu auch ein wenig beschrieben, was man beachten muss, um nicht auf der Nase zu landen:
    https://jetforce-community.de/blog/entry/19-worauf-sollte-ich-beim-rollerkauf-achten/

    Vielleicht hilft es dem einen oder anderen ja 😉

    Grüße!

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