Der Antritt ist wirklich ein Hammer, dieser Motor in Kombination mit dem wunderbar zu schaltenden Sechs-Gang-Getriebe (ist fast übertrieben, fünf, ja sogar vier würden sicher reichen) ermöglicht trotz eines in der heutigen Zeit als hoch betrachteten fahrbereiten Eigengewichts von ca. 240 kg ein absolut lockeres Fahrgefühl.
Dank des breiten Lenkers ist jeder erforderliche Lenkimpuls leicht umzusetzen, der nötige Druck am Vorderrad – trotz aufrechter Sitzposition und Urgewalt am Hinterrad – in allen Situationen ausreichend, schon nach wenigen Kilometern fühlt man sich wohl. Ein Aspekt, den ich erst jetzt wieder realisiere, ist der – durch das aufrechte Sitzen mögliche – bessere Rundumblick, ein nicht zu unterschätzender Sicherheitsaspekt. Ich muß jedoch sagen, dass mir dies auf einer aufrechten 600er mit nur 50 Nm nicht so wichtig war, da durch meinen enormen Luftwiderstand die Motorräder immer schwer zu kämpfen haben.
Auf der GSX 1400 kämpfe jedoch ich – samt dem abgewetzten Metzeler-Z3-Hinterreifen in 190/50ZR17 - mit dem irren Schub, der lediglich ab ca. 8.000/min spürbar nachlässt. Aber um kein Missverständnis aufkommen zu lassen: Meist wird man bei ca. 4.000 U/min den nächsten Gang einlegen, das reicht unter allen Bedingungen um den Führerschein in den roten Bereich zu bringen.
„Wozu braucht ma 1.400 cm³, wenn ma nur 109 PS aussekriagt?“, fragt mich ein Kollege mit „Feuerklinge“ und unbenutzen Knieschleifern an einer roten Ampel vor der Abzweigung von der B 21 Richtung Pottenstein über den „Hals“. „Ziagt afoch lässig aoun!“, war meine Antwort, bin mir aber nicht sicher ob er die im Zuge des Ampelstarts in SBK-Manier verstanden hat.
Da ich in geschlossenen Ortschaften prinzipiell nicht „angase“, schliesse ich erst in der Bergaufpassage wieder auf. Mit dem 4. Gang und dem Zoomregler im rechten Handgelenk ist es wirklich einfach sich auf die Linie zu konzentrieren, während vor mir ziemlich unkontrollierte Power-Wheelies zu beobachten sind. Da die Strecke auf den ersten Kilometern nicht allzu breit ist, fahr ich einfach hinten nach und warte auf die Kehren...