Festival Italia Oschersleben Superbike Open 2012
So festlich wie es am Samstag begann, so jäh endete das Festival ITALIA am Sonntagnachmittag.
Im zweiten Lauf der ProThunder stürzte der auf Platz drei liegende Thomas Pehl mit seiner Ducati in der sechsten Runde eingangs der Start/Ziel-Geraden so unglücklich, dass er noch von der Unfallstelle per Helikopter ins Krankenhaus geflogen werden musste. In einer kurzfristig einberufenen Versammlung sprachen die Fahrer der noch ausstehenden Rennen sich mehrheitlich dafür aus, auch angesichts der aufgrund drohenden Regens schwierigen Verhältnisse, an diesem Tag keine weiteren Rennen zu starten.
Diese sollen bei der nächsten Veranstaltung in Most nachgeholt werden. Über Thomas´ Zustand ist gegenwärtig noch nichts bekannt, aber wir wissen, dass das ganze Fahrerlager ihm die Daumen drückt, dass er bald auf dem Wege der Besserung ist. Der Unfall überschattete ein Festival, das bis dahin seine Überraschungsmomente, Highlights und glückliche Gesichter in Paddock und Pitlane sah. Glücklicher wären sie gewesen, wenn Petrus sich
den Schauer am Nachmittag hätte verkneifen können - so schrumpften die ansonsten ansehnlichen Felder der Sportbike Masters-Zweizylinderklassen auf überschaubarere Umfänge. Einiges los war aber insbesondere bei den ProBEARS und Supertwins, die gemeinsam starteten und erneut prächtig harmonierten. Werner Hausner wartete einmal mehr ab, bis er Führung und Sieg vor Arno van Doorn (Pierobon) und Santi Prat (NCR Millona) übernahm. Die Sensation bei den ProBEARS aber war der zweite Platz von Patrick Leier auf der TRX, der sich Sieger Dirk Mothes um nur 6 Sekunden geschlagen geben musste. Auf pitschnasser Strecke siegte in der ProThunder Malte Siedenburg vor Norman Plambeck und Frankie Behrje. Trocken war´s hingegen bei den classicBEARS und vintageBEARS, die beide entfesselte Zweikämpfe sahen. In der „großen" Klasse siegte Thomas Johanns auf Ducati Pantah knapp vor Ecki Struck (Guzzi) und komfortabel vor Manfred Sieg auf BMW. In der vintageBEARS überfuhr Lars Sandberg mit seiner G50 die Ziellinie nur eine Radlänge vor Frank Schreiner auf Yamaha SR. Nicht viel mehr trennte im Ssp-Rennen Stefan Franke auf der Team Kiesi-R6 von Comebacker Jason Van mit der ZX6 R, den Logenplatz als Dritter hatte dabei Andi Bildl, während Open-Sieger Ralf Nosofsky weit vorausgeeilt war und Torben Bergmann als Zweitem 18 Sekunden aufdrückte. Einen naturgemäß fetten Vorsprung hatte auch bei den Superbikes Dario Giuseppetti, der ausser Konkurrenz antrat, aber mit der weiterentwickelten Hertrampf-Panigale soviel Spaß hatte, dass er das Rausfahren vergass. Aber auch die „wahren" Sieger fuhren Ducati: Nina Prinz distanzierte mit ihrer Team Rhinus-Pani um fast 20 Sekunden BMW-Treiber Jamal Bounoua, dem jedoch Malte Bigge auf Honda eine harte Zeit vor den Augen seines Teamchefs Uwe Pollheide bescherte, der Vierter wurde. Beim Kräftemessen mit Nina Prinz´s Serien-Panigale zeigte Dario Giuseppetti, was in seiner Hertrampf-IDM-Pani steckt: Seine 1:27.746sec sind gut fürs IDM-Superbike-Treppchen. Auch Ninas 1:30.414sec schmeckten nach IDM-Punkten - dabei waren die versprochenen Mehr-PS noch gar nicht am Start. Den Siegerpokal überreichte Festival-Besucher und Nachwuchshoffnung Florian Alt.